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Schulkinder platzieren Nistkästen auf Golfplätzen

Auf den beiden Golfplätzen von Crans-Montana hängen seit diesem Frühling sechs Nistkästen für einheimische Brutvögel. Aufgehängt wurden sie von Schülerinnen und Schülern des Schulzentrums Crans-Montana und der Regent School.

Der Golf Club Crans-sur-Sierre, der seit August 2022 GEO-zertifiziert ist, informiert im Newsletter an die Mitglieder und im Members Corner auf der Website regelmässig über Projekte im Bereich Nachhaltigkeit. Dies einerseits, um das Engagement des Clubs für die Golferinnen und Golfer transparenter und nachvollziehbarer zu machen, andererseits aber auch in der (leisen) Hoffnung, den einen oder die andere zu inspirieren. 

Gemeinsames Projekt von Schulen und Golfclub

Ein schönes Beispiel, wie ökologische und soziale Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können, sind die neuen Nistkästen für heimische Brutvögel. Im Rahmen dieses Projekts hat der Golf Club Crans-sur-Sierre zusammen mit mehreren Klassen der Primarschule Crans-Montana und der Regent School sechs Nistkästen auf dem Parcours Severiano Ballesteros und dem Jack Nicklaus Course angebracht. Die Schülerinnen und Schüler wurden bei dieser Arbeit vom Biologen und Vogelkundler Antoine Sierro angeleitet und unterstützt. Die neuen Nistkästen bieten mehreren einheimischen Vogelarten einen wertvollen Lebensraum; zwei der darin brütenden Arten – der Wendehals und der Gartenrotschwanz – stehen in der Schweiz auf der Roten Liste der bedrohten Brutvögel.

Um nicht nur die beteiligten Schülerinnen und Schüler für das Thema zu sensibilisieren, haben die Verantwortlichen des Golf Club Crans-sur-Sierre entlang der beiden Golfplätze Tafeln montiert, die über verschiedene Aspekte wie Biodiversität, Wassermanagement, Abfallentsorgung und die Multifunktionalität der Golfplätze informieren. Die Tafeln befinden sich an der Rückseite der kleinen Abschlagshütten, wo auch die Lochpläne ausgehängt sind.

10. Juli 2023


Golf Club Patriziale Ascona und Golf Sempach GEO certified®

Ende Juni kam die Bestätigung aus Schottland: Mit dem Golf Club Patriziale Ascona und dem Golf Sempach sind zwei weitere Schweizer Golfanlagen GEO-zertifiziert. Insgesamt sind es nun 36.

Eine Partnerschaft von Swiss Golf mit der in Schottland ansässigen GEO Foundation for Sustainable Golf und das Online-Tool OnCourse® Switzerland erleichtern den Schweizer Golfclubs den Weg zur GEO-Zertifizierung. Bisher haben sich 63 (von 98) Schweizer Golfclubs für diesen Weg entschieden und sind bei OnCourse® registriert. 36 davon haben die Zertifizierung erfolgreich durchlaufen – zuletzt der Golf Club Patriziale Ascona und der Golf Sempach.

Ascona: ökologisch und fortschrittlich

Der Golf Club Patriziale Ascona am Ufer des Lago Maggiore mit seinem beeindruckendem alten Baumbestand gilt als einer der faszinierendsten Golfplätze der Schweiz. Der unabhängige, von GEO anerkannte Auditor Hector Forcen lobt im Zertifizierungsbericht die Clubführung und den «erfahrenen und leidenschaftlichen Head-Greenkeeper, der ständig neue Techniken ausprobiert, um den Platz zu verbessern». Forcen anerkennt die Anstrengungen der Tessiner in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit: «Der Platz wurde in den letzten Jahren umgestaltet, um sowohl die Spielbedingungen als auch die Umweltverträglichkeit zu verbessern.» Dies sensibilisiere sowohl die Mitarbeitenden als auch die Mitglieder für diese Aspekte und schaffe Aufklärung bei der lokalen Bevölkerung. Forcen verweist zudem auf ein Projekt, mit dem die Tessiner in der Schweiz Pionierarbeit leisten: die Umstellung auf Bermudagras. Dieses kommt den klimatischen Bedingungen auf 196 Metern über Meer entgegen und wird zu einer Reduktion des Wasserverbrauchs führen. «Ich bin zudem gespannt auf die Ergebnisse des Photovoltaik-Projekts auf Parkplatz und Driving Range sowie der verstärkten Kommunikation zur Verbreitung des Umweltbewusstseins», schreibt Forcen.

Sempach nutzt lokales Regenwasser

«Golf Sempach verfügt über Wildblumen- und Wiesenflächen sowie zahlreiche einheimische Hecken, die einen interessanten Lebensraum für Vögel und kleine Säugetiere bieten», schreibt der unabhängige Auditor David Bily im Zertifizierungsbericht. «Das Greenkeeping-Team setzt bei der Rasenpflege auf mechanische Verfahren und verwendet für die Bewässerung der Spielflächen ausschliesslich vor Ort gesammeltes Regenwasser.» Bily verweist auf den Neubau des Clubhauses – das alte war einem Brand zum Opfer gefallen, was aus ökologischer und ökonomischer Sicht die Chance eröffnet, nun «ein kohlenstoffarmes Gebäude für die Zukunft zu entwickeln. Ich freue mich auf die aktualisierten Erhebungen zur biologischen Vielfalt und auf die verstärkte Kommunikation über die Nachhaltigkeitsinitiativen des Clubs, während sich der Club weiterentwickelt.»

Golf Sempach ist nach Kyburg (im Mai dieses Jahres) die zweite Anlage von ClubGolf, die die GEO-Zertifizierung erfolgreich durchlaufen hat. Die dritte Golfanlage des Unternehmens, Golf Saint Apollinaire, ist ebenfalls auf dem Weg zur Zertifizierung und nutzt seit November 2022 das Online-Tool OnCourse® Switzerland.
 

3. Juli 2023


Unified-Turnier mit ARGO-Golfgruppe und Golf dei Castelli

Die Golfgruppe der ARGO Ilanz trainiert im Buna Vista Golf Sagogn, wo am 18. Juni auch erstmals ein Unified-Turnier stattgefunden hat. Mit dem Unified-Programm fördert Special Olympics die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung in Sportvereinen.

Der englische Begriff «unified» bedeutet «gemeinsam»; unter diesem Titel fördert Special Olympics die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung in Sportvereinen. Gemeinsam trainieren, gemeinsam Spass haben, das steht bei Unified-Veranstaltungen im Mittelpunkt. Das war auch beim ersten Unified-Turnier im Buna Vista Golf Sagogn der Fall. Auf Initiative von Junioren Captain Urs Welti lud der Club am 18. Juni Golferinnen und Golfer mit und ohne Beeinträchtigung zu einem 9-Loch-Scramble ein. Insgesamt waren 25 Personen aus der Surselva und dem Tessin am Start, darunter sechs Spielerinnen und Spieler der ARGO-Golfgruppe Ilanz sowie sechs Mitglieder des Golf dei Castelli in Bellinzona. Für die meisten von ihnen war diese Art von Golfturnier eine Premiere. Clubcaptain Eddy ter Braak freute sich: «Am Ende sind wir alle Gewinner. Es war ein wunderschöner Tag und bei diesem Spezial-Scramble hatten jede und jeder Spass am Spiel.» Völlig unabhängig vom Handicap.

ARGO-Golfer in Club integriert

Die ARGO Stiftung für Integration von Menschen mit Behinderung in Graubünden ist bestens ins gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben des Bergkantons integriert. Enge und langjährige Verbindungen bestehen auch zum Bündner Golfsport. In der Holzwerkstätte der ARGO in Ilanz wurden schon vor über zwei Jahrzehnten unlackierte, handgefertigte Tees aus einheimischem Holz hergestellt. Diese sind bei Golferinnen und Golfern sehr beliebt, weil sie etwas stabiler sind als Tees aus industrieller Produktion.

Vor vier Jahren lancierte der Junioren Captain des Buna Vista Golf Sagogn ein Programm für Menschen mit Beeinträchtigung. Das Angebot stiess bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des ARGO Wohnheims in Ilanz auf offene Ohren. Vor drei Jahren wurde dort eine Golfgruppe gegründet, die seither wöchentlich zum Training ins benachbarte Sagogn fährt. Sechs bis zehn Personen nehmen an diesen Donnerstagstrainings mit Junioren Captain Welti und Swiss PGA Pro Paul Rowe teil. Ein gelungenes Beispiel für die erfolgreiche Integration von Sportlern mit Beeinträchtigung in einen «normalen» Golfclub ist Florian Camartin, der nach nur drei Jahren Golfspielen bereits ein Handicap von 30 aufweist. Im Buna Vista Golf ist der begeisterte Golfer ein beliebter Flightpartner, beim Unified-Turnier ging er gemeinsam mit Buna-Vista-Präsident Christian Capaul an den Start.

Golf dei Castelli – Vorreiter aus dem Tessin

Die Tessiner Gäste von Golf dei Castelli gehören zu den Pionieren, wenn es um integrative Sportangebote geht. Der 2012 in Bellinzona gegründete Verein ist Gründungsmitglied der Fédération Golf Ticino und der einzige Sportverein in der Schweiz, der Jugendlichen und Erwachsenen mit geistiger Behinderung die Möglichkeit bietet, auf seinem Par-54-Platz in Bellinzona sowie den anderen Tessiner Golfanlagen zu spielen. Der Club ist vom Kanton als gemeinnützige Organisation anerkannt und von Special Olympics mit dem Unified-Label zertifiziert.

«Golf ist eine der wenigen inklusiven Sportarten, bei der erfahrene Spieler und Anfänger mit unterschiedlichen Fähigkeiten Seite an Seite im selben Team und nach denselben Regeln spielen. Dieser Sport ist ein hervorragendes Mittel zur Integration und wirkt sich positiv auf die psychische und physische Gesundheit aus», sagt Golf dei Castelli-Präsident Nicola Valerio. Er fungiert auch als Coach des Tessiner Teams und er konnte bei den Golferinnen und Golfern des Golf dei Castelli eine deutliche Steigerung des Selbstwertgefühls und eine Verbesserung der Sozialisierung feststellen: «Unsere Athleten haben Ziele erreicht, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären.»

22. Juni 2023


2000 Franken für das WWF-Projekt «Natur verbindet»

Gelungene Premiere: 28 Golferinnen und Golfer haben beim ersten Charity Turnier zu Gunsten des WWF im Golf Meggen mitgespielt. Im Zentrum standen das Thema Biodiversität und die gemeinsame Freude am Golfsport.


«Für Swiss Golf ist der WWF Schweiz einen wertvoller ‚Challenger‘», erklärt Alicia Moulin, Managerin Nachhaltigkeit bei Swiss Golf. Die studierte Agronomin setzt sich dafür ein, die Nachhaltigkeit im Schweizer Golfsport in allen Bereichen (Ökologie, Ökonomie, Soziales) zu fördern, legt aber ein besonderes Augenmerk auf das Thema Biodiversität. Entsprechend schätzt sie den Austausch mit dem WWF Schweiz zu bestimmten Nachhaltigkeitsprojekten von Swiss Golf. Gemeinsam haben die beiden Organisationen am 3. Juni auf dem GEO-zertifizierten Golf Meggen ein Charityturnier organisiert und dabei 2000 Franken für das WWF-Projekt «Natur verbindet» gesammelt. Das Geld wird vom WWF Schweiz gezielt zur Förderung der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen eingesetzt. «Das Projekt ‚Natur verbindet‘ fördert Kleinstrukturen in der Landwirtschaft. In Zukunft womöglich auch auf interessierten Golfplätzen», erklärte Inez Colyn, Head of Philanthropy beim WWF Schweiz, in Meggen.

Naturoase in der Agglomeration

Der Austragungsort war nicht zufällig gewählt. Der vor sechs Jahren erbaute, GEO-zertifizierte Platz des Golf Meggen zählt nicht nur zu den schönsten 9-Loch-Anlagen der Schweiz, sondern ist auch ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Förderung der Biodiversität auf Golfanlagen: 51 Prozent der Fläche sind ungedüngt, die verschiedenen Landschaftskammern bieten zudem Lebensraum für unterschiedlichste Tier- und Pflanzenarten, wie auch Alicia Moulin bei ihrer Turnierpremiere feststellte. Die Agronomin freute sich unter anderem über eine Magerwiese neben Abschlag 9, welche optimale Bedingungen für Wildbienen bietet.

Der Golf Meggen wird von einem Spazierweg umsäumt, das Gelände bleibt als Naherholungsgebiet für die gesamte regionale Bevölkerung erhalten. Initiant und Betreiber Josef Schuler wies zudem darauf hin, dass das gesamte Bewässerungswasser aus einer eigenen Quelle bei Loch 4 stammt: «Wir sammeln das Wasser und bringen es bei Bedarf auf dem Golfplatz aus.»

«Wir müssen handeln. Jetzt!»

Inez Colyn war bei ihrem ersten Besuch auf einem Golfplatz positiv überrascht von der Artenvielfalt und den zahlreichen Strukturen, die auf der Anlage geschaffen wurden. Nicht nur im Kräutergarten beim Restaurant, auch draussen auf dem Platz. «Die Strukturen, die auf diesem Golfplatz geschaffen wurden, sind für die Natur um ein Vielfaches besser, als die intensive Landwirtschaft, die früher auf solchen Flächen betrieben wurde», sagte sie am Ende ihres kurzen Vortrags. «Dafür bin ich dankbar.»

Zuvor hatte die Vertreterin des WWF Schweiz einen Einblick in die Geschichte der 1961 in der Schweiz gegründeten Organisation gegeben. In den vergangenen 62 Jahren hat der WWF weltweit über 13'000 Projekte realisiert, ist heute in 98 Ländern aktiv und die Nachhaltigkeitsorganisation mit der grössten Glaubwürdigkeit. Bei seiner Gründung ging es dem WWF um den Artenschutz. Ein Thema, das heute aktueller denn je ist: «Wir haben eine Klimakrise, aber wir haben auch eine Ressourcenkrise und eine Biodiversitätskrise», sagte Inez Colyn. Letztere untermauerte sie mit Zahlen: «Seit 1970 verfolgt der WWF weltweit den Populationsstand von 5000 Arten. Bei den Wirbeltieren haben wir 39 Prozent der Arten verloren, bei den Amphibien 76 Prozent und bei den Fischen 39 Prozent.»

Inez Colyn ermutigte die Anwesenden zum sofortigen Handeln. Denn: «Der Lebensstil der Menschen in der Schweiz ist so, dass wir drei Planeten brauchen. Wir haben aber nur einen!» Deshalb müsse der Ressourcenverbrauch dringend reduziert und Platz erhalten und geschaffen werden, für die Natur. Der Golfplatz Meggen ist ein schönes Beispiel hierfür.

9. Juni 2023


Golf Club Genf GEO-zertifiziert

Kurz vor Pfingsten kam die Bestätigung aus Schottland: Mit dem Golf Club de Genève und dem Golf Kyburg sind zwei weitere Schweizer Golfanlagen GEO-zertifiziert. Insgesamt sind es nun 34. Bemerkenswert – die Genfer waren kurz zuvor Opfer eines Angriffs der Gruppierung «Grondement des Terres» geworden. Ausgerechnet eine Golfanlage, die Nachhaltigkeit in allen Facetten lebt.

Swiss Golf hat in seiner Strategie das Ziel festgehalten, seine Mitglieder bis 2027 zu einer Nachhaltigkeitszertifizierung zu bewegen. Dank der Partnerschaft von Swiss Golf mit der in Schottland ansässigen GEO Foundation for Sustainable Golf und dem Online-Tool OnCourse® Switzerland bietet sich für Schweizer Golfclubs eine GEO-Zertifizierung an. 62 (von 98) Schweizer Golfclubs haben sich bislang dafür entschieden und sind bei OnCourse® registriert. 34 davon haben die Zertifizierung erfolgreich durchlaufen – zuletzt der Golf Club de Genève und der Golf Kyburg.

Tradition und moderne Technologie in Genf

«Der Golf Club Genf ist ein Beispiel für eine traditionelle Golfanlage, die professionell geführt wird und gleichzeitig die neuesten technologischen Fortschritte nutzt», schreibt der unabhängige GEO-Verifizierer Hector Forcen in der Einleitung des Zertifizierungsberichts. «Ein aktives Nachhaltigkeitskomitee arbeitet effektiv mit den lokalen Gemeinden und der kantonalen Regierung zusammen, verbessert kontinuierlich die Nachhaltigkeit des Clubs und unterstützt die Entwicklung des Golfsports in der Schweiz.»

In Genf sei man sich der Notwendigkeit bewusst, jeden Tag besser zu werden. Beweise dafür erkennt Forcen in der Neugestaltung des Golfplatzes: «Dabei wurden sowohl die Spielbedingungen als auch die Umweltverträglichkeit durch ein modernes Bewässerungssystem verbessert. Das hilft, mit dem kostbaren Gut Wasser besser umzugehen und es sparsamer einzusetzen.» Die jüngste Anschaffung der Genfer ist eine Flotte von Elektro- und Hybridfahrzeugen – auch dies ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit.

Das aus Mitgliedern bestehende Nachhaltigkeitskomitee des Clubs hat zwölf Nachhaltigkeitsprojekte geplant, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. «Ich bin gespannt auf die Ergebnisse dieser Nachhaltigkeitsprojekte, insbesondere im Bereich der Wasserversorgung für die Bewässerung und der Photovoltaik», schreibt Forcen.

Kyburg punktet sozial und ökologisch

Nachhaltigkeit basiert auf den drei Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales. Golf Kyburg kann in allen drei Bereichen punkten, wie der unabhängige Verifizierer Felix Rusterholz in seinem Zertifizierungsbericht schreibt: «Golf Kyburg ist sehr professionell geführt, der Platz ist hervorragend in die Landschaft integriert und wird sehr sensibel gepflegt. Soziale Anliegen werden sorgfältig mit ökologischen verbunden. Mit den natürlichen Gegebenheiten wie Wilddruck, Geologie und Grundwasser wird bewusst und überlegt umgegangen.» Für den Golf Kyburg ist der ökologisch verantwortungsvolle Betrieb des Platzes eine Selbstverständlichkeit.

Optimierungsmöglichkeiten sieht Rusterholz in Kyburg bei den ökologischen Ausgleichsflächen. «Würden 10 bis 30 Prozent der Flächen auf artenreichen Wiesen sowie entlang von Wäldern und Gehölzen in Intervallen ungemäht bleiben, bekämen Flora und Fauna die Möglichkeit, sich voll zu entwickeln und zu vermehren.» Rusterholz ist überzeugt, dass diese Empfehlung bei den Verantwortlichen des Golf Kyburg Gehör finden wird. «Anregungen werden interessiert aufgenommen und Optimierungen diskutiert», hält er in seinem Bericht fest und lobt die gute Zusammenarbeit. Der Auditor rät zu einer verstärkten Datenerhebung, die für eine erfolgreiche Kontrolle sehr hilfreich sein wird.

26. Mai 2023


Angepasste Mähhöhen senken Wasserverbrauch

Im zweiten Teil der «greenkeepers series» von Swiss Golf erläutert Kevin Ravier, Head Greenkeeper im Golf Club Domaine du Brésil, Best Practices für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser.

Wasser ist ein kostbares Gut, das auch in der Schweiz immer knapper wird. Ein sparsamer und nachhaltiger Umgang damit ist auf Golfplätzen oberstes Gebot. Für Golfrasen ist Wasser lebenswichtig: «Für ein optimales Pflanzenwachstum benötigt Rasengras 50 Prozent Erde, 25 Prozent Luft und 25 Prozent Wasser», erklärt Kevin Ravier. Zu viel Wasser lässt die Pflanze ersticken, zu wenig Wasser lässt sie verdursten.

Handarbeit spart Wasser

Die lehmigen Böden der Fairways im Golf Club Domaine du Brésil erfordern bei der Bewässerung viel Aufmerksamkeit. Bei trockenem Wetter werden die Fairways sehr hart, bei feuchtem Wetter dagegen weich und klebrig. «Um die Spielflächen nicht zu beschädigen, arbeiten wir mit kleineren Maschinen oder mähen von Hand», sagt Ravier. Mit Hilfe von Seilen leitet das Greenkeeping-Team die Golferinnen und Golfer zudem von feuchten Stellen weg. «Das ist bei uns gängige Praxis und zahlt sich aus», so der Head Greenkeeper.

Ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem der neuesten Generation habe er (leider) nicht zur Verfügung, sagt Ravier. Deshalb setzt man in der Domaine du Brésil nur auf ein Minimum an automatischer Bewässerung. «Um das Wasser gezielt und effizient einzusetzen, bewässern wir von Hand – wir verwenden Schläuche mit verstellbaren Düsen und bringen das Wasser in kleinen Mengen dorthin, wo es gebraucht wird», erklärt Ravier. «Wenn nötig, auch mehrmals am Tag.» An sehr trockenen Stellen werden zusätzlich Netzmittel (Tenside) eingesetzt, die die Feuchtigkeitsaufnahme im Boden fördern. Das verkürzt die Bewässerungszeit und spart Wasser.

«Wasser ist bei uns knapp», sagt Ravier. Wenn nötig, entscheidet er gemeinsam mit dem Clubvorstand, der sich für Nachhaltigkeit und einen intelligenten Einsatz der Wasserressourcen einsetzt, einzelne Fairways vorübergehend nicht zu bewässern. «So können wir unseren Wasserverbrauch um bis zu 60 Prozent senken», erklärt Ravier.

Schnitthöhen variieren, Gras nachsäen

Wasser kann auch durch angepasste Schnitthöhen gespart werden. Besonders in Hitzeperioden, wenn die Gräser nicht oder langsamer wachsen. Das erspart den Pflanzen Stress und senkt ihren Wasserverbrauch. «Eine gute Rasendichte und etwas längere Gräser spenden Schatten. In heissen Sommern kann der Rasen den Boden vor der Sonneneinstrahlung und damit vor Austrocknung schützen», erklärt Ravier. Er achtet auch darauf, dass es auf dem Golfplatz keine kahlen Stellen gibt, damit sich der Boden nicht aufheizt. Für die Nach- und Übersaat bevorzugt er Rasengräser, die resistent gegen Krankheiten sind und weniger Wasser benötigen.

Um Wasser zu sparen, will Ravier einen Versuch mit Pigmenten durchführen. Dazu werden im kommenden Sommer auf ein oder zwei Fairways der Domaine du Brésil Pigmente ausgebracht, die den Rasen vor der Sonne schützen sollen. Vergleichbar mit einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor, die die Haut vor Sonnenschäden bewahrt.

Kevin Ravier appelliert an die Golferinnen und Golfer, ein nachhaltiges Greenkeeping zu unterstützen. «In schwierigen Zeiten, vor allem bei sommerlicher Hitze, sollte man höhere Rasenhöhen akzeptieren. Der Golfplatz bleibt bespielbar und gleichzeitig kann der Wasserverbrauch reduziert werden.» Wenn sich der Rasen während einer Hitzewelle von saftigem Grün zu Gelb verfärbt, ist er nicht tot. «Die grüne Farbe entsteht durch Photosynthese. Diese verbraucht jedoch sehr viel Energie. Um zu überleben, unterbrechen Pflanzen bei grosser Hitze die Photosynthese und werden gelb.»

19. Mai 2023


Head Greenkeeper sind multitasking

Niemand kennt einen Golfplatz so gut wie die Greenkeeper. Swiss Golf gibt deshalb ab sofort Head Greenkeepern regelmässig eine Plattform – und ich darf die Greenkeeping-Profis bei der Kommunikation ihrer Anliegen unterstützen. Den Start zu dieser Serie macht Yannick Weber, Mitglied der Swiss Golf Kommission Nachhaltigkeit. Er erläutert sein Berufsbild.

Auf Yannick Webers Visitenkarte steht «Course Manager», eine Berufsbezeichnung, die seine Tätigkeit besser auf den Punkt bringt als die in der Schweiz gängige Bezeichnung «Head Greenkeeper». «Unser Aufgabengebiet hat sich in den letzten Jahren stark erweitert», sagt Weber, der seit April 2022 für den Platz im Golf & Country Club Zürich verantwortlich ist. Die Platzpflege, die Arbeit in der Natur, ist zwar nach wie vor zentral, doch mit dem Einsatz modernster Technik verändern sich die Arbeitsweisen. Der Leiter eines Greenkeeping-Teams muss am Computer inzwischen genauso fit sein wie beim Mähen von Hand.

Digitalisierung ermöglicht nachhaltigere Platzpflege

Der Anforderungskatalog an einen Head Greenkeeper oder Course Manager ist lang. Neben den Aufgaben eines normalen Greenkeepers übernimmt der Teamleiter Verantwortung in unterschiedlichsten Bereichen. Angefangen bei der Personalführung und der Einsatzplanung seiner Mitarbeitenden; letztere erfolgt am Computer, was bei einem Team von 16 Greenkeepern durchaus hilfreich ist.

«Digitalisierung ist ein grosses Thema, das im Greenkeeping immer mehr an Bedeutung gewinnt», sagt Weber, der in seiner ersten Saison in Zürich sehr viel Zeit vor dem Bildschirm verbrachte um gemeinsam mit IT-Spezialisten die für das Greenkeeping relevanten Computersysteme auf die spezifischen Bedürfnisse seines Clubs anzupassen und den Rechner mit Daten zu füttern. Ein Einsatz, der sich bereits in dieser Saison auszahlt. «Die Digitalisierung verhilft uns zu ‘informierten Daten’, das heisst, wir kennen nicht nur die absoluten Zahlen für den gesamten Platz, wir können mit wenigen Klicks auch präzise Informationen zu einer einzelnen Spielbahn oder sogar zu einem bestimmten Sprinkler auf dem Platz abrufen.» Wertvolle Informationen, um ein nachhaltiges Ressourcenmanagement zu betreiben. Dieses fällt ebenso in den Aufgabenbereich des Course Managers wie das Monitoring sowie die Budgetplanung und -verwaltung fürs Greenkeeping.

Digitalisierung ist auch ein zentrales Thema bei der Bewässerung. Am Computer sowie per Smartphone-App kann jeder Sprinkler auf dem Platz einzeln angesteuert und werden; Dauer und Wassermenge lassen sich individuell einstellen, womit eine eine gezielte, ressourcenschonende Bewässerung möglich ist.

Natur im Zentrum

Zu den «klassischen» Aufgaben eines Head Greenkeepers (und Course Managers) gehört die Erstellung des Platzpflegeprogramms. Auch hier liefern die «informierten Daten» wertvolle Anhaltspunkte, daneben stützen sich die Verantwortlichen auf Erfahrungswerte, Laborproben und ihr Fachwissen über Klima und Umwelt. Im Laufe des Jahres ist der Course Manager dafür verantwortlich, das Pflegeprogramm anzupassen, wenn es die äusseren Umstände erfordern. «Die Wetterbeobachtung gehört zur täglichen Routine», sagt Weber. Dabei setzt er auf eine eigene Wetterstation, die Niederschlag, Luft- und Bodentemperatur, Sonneneinstrahlung und andere Daten liefert. «Je nach klimatischen Bedingungen steigt der Krankheitsdruck bei den Rasengräsern; rechtzeitig erkannt, können wir das Pflegeprogramm anpassen und zum Beispiel präventiv Biostimulanzien und Pflanzenstärkungsmittel anwenden», erklärt Weber.

Der Course Manager ist auch Bindeglied zwischen Greenkeeping und Sekretariat, Vorstand sowie Clubmitgliedern – die Golferinnen und Golfer wollen informiert sein, welche Pflegemassnahmen durchgeführt werden und warum. Transparenz schafft Verständnis. «Zu unserem Job gehört auch die Öffentlichkeitsarbeit», sagt Weber. «Wir sind Ansprechpartner für Behördenvertreter, wenn es beispielsweise um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften oder den Fischbestand in unseren Gewässern geht.»

12. Mai 2023


Pro Magazin-Ausgabe 5200 km Autofahrt eingespart

Recyclingpapier statt Plastik, das gilt seit diesem Jahr für die Verpackung des Swiss Golf Magazin. Pro Ausgabe werden so 1080 Kilogramm CO2-Äquivalente eingespart – so viel, wie ein durchschnittliches Auto bei einer Fahrt von 5200 Kilometern ausstösst.

Mein Kunde Swiss Golf hat für den Versand des Verbandsmagazins eine ökologisch nachhaltige Alternative gefunden. Statt das Magazin wie früher üblich in Plastikfolie wird das Magazin seit einigen Monaten in Recyclingpapier verpackt. Dieses wird in der Schweiz hergestellt und ist zwar schwerer als Plastik, aber deutlich umweltfreundlicher.

Umweltfreundliches Papier

70'100 Exemplare des Swiss Golf Magazin werden pro Ausgabe verschickt. Umweltingenieur Thomas Pohl von der Umtec Technologie AG, der im Auftrag von Swiss Golf bereits ein Modell für die erste Ökobilanz im Golfsport entwickelt hat, berechnet die CO2-Einsparung durch die neue Verpackung wie folgt: «Die Verpackung aus Recyclingpapier wiegt rund 12 Gramm, die früher verwendete PE-Folie liegt mit rund 3 Gramm zwar deutlich darunter, aber bei der Herstellung des Recyclingpapiers wird deutlich weniger CO2 freigesetzt. Hochgerechnet auf 70'100 Exemplare sind das 1080 Kilogramm CO2-Äquivalente, die pro Ausgabe eingespart werden.» Dies entspreche einer Fahrt von rund 5200 Kilometern mit einem durchschnittlichen Verbrenner-Auto. Bei sechs Ausgaben pro Jahr entspricht sind dies 6480 CO2-Äquivalenten, oder eben 31'200 nicht gefahrenen Autokilometern. 

Seit Anfang Jahr wird das «Swiss Golf Magazin» bei der Complemedia AG in St. Gallen produziert. Business Development Manager Nicolas Näf betont, dass die Verpackung des Magazins ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Druckerei war: «Die AVD Goldach war bis vor kurzem die einzige Druckerei in der Schweiz, die diese Form der Verpackung aus Recyclingpapier anbietet – ein Kriterium, das wir bei der Auftragsvergabe prioritär gewichtet haben.» Das Magazin wird übrigens auf Papier gedruckt, das mit den EU-Umweltzeichen «FSC Chain-of-Custody» und «PEFC Chain-of-Custody» zertifiziert ist.

11. Mai 2023


Unterstützung für Schweizer Greenkeeper beim PSM-Einsatz

Ein verantwortungsvoller und sparsamer Umgang mit Pflanzenschutzmitteln ist im Golfsport Standard. Die Arbeitsgruppe Nachhaltiges Rasenmanagement des Verbands Swiss Golf sucht nach Optimierungsmöglichkeiten, insbesondere im Bereich Gewässerschutz. 

Der Schweizer Bundesrat hat 2017 den nationalen Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verabschiedet. Ziel ist, die Risiken von Pflanzenschutzmitteln (PSM) bis 2027 gegenüber dem Referenzzeitraum von 2012 bis 2015 zu halbieren. Auch der Schweizer Golfbranche liegt ein verantwortungsvoller und sparsamer Umgang mit PSM am Herzen. Der Sport findet in der Natur statt, eine gesunde Umwelt ist Voraussetzung, um eine Golfanlage auch mittel- und langfristig erfolgreich betreiben zu können. Mit Unterstützung von Swiss Golf und der Swiss Greenkeepers Association hat Claudia Vogt von der sanu ag im Sommer 2022  eine Umfrage unter den Schweizer Head Greenkeepern durchgeführt und eine Ist-Analyse zum Umgang mit PSM auf Golfanlagen erhoben. Mit einer Rücklaufquote von 80 Prozent ergibt sich ein aussagekräftiges Bild. Die Ergebnisse dieser Umfrage wurden Ende März in der Arbeitsgruppe Nachhaltiges Rasenmanagement von Swiss Golf, der neben Rasenfachleuten und Head Greenkeepern auch Behördenvertretende sowie Fachpersonen von Verbänden, Bildungs- und Beratungsanbietern angehören, diskutiert und Optimierungsmassnahmen ins Auge gefasst.

Selbstcheck-Tool für Greenkeeper in Abklärung

Die erste und wichtigste Erkenntnis der Umfrage betrifft das Thema Gewässerschutz. Dieser geniesst höchste Priorität und es besteht das Bedürfnis nach zusätzlicher Information und Unterstützung. Mirco Plath, der als Vertreter der AGRIDEA – die landwirtschaftliche Beratungszentrale ist eine unabhängige Wissensdrehscheibe und setzt sich seit 1958 für nachhaltige Lösungen in der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft ein – in der Arbeitsgruppe sitzt, kann sich vorstellen, das Selbstcheck-Tool «PSM & Gewässerschutz» (www.sct.gutelandwirtschaftlichepraxis.ch) aus der Landwirtschaft zu adaptieren und an die Besonderheiten von Golfanlagen anzupassen. «Die Idee des Selbstcheck-Tools ist es, dass der Landwirt – oder in Zukunft der Greenkeeper – jederzeit und ortsunabhängig per Laptop, Tablet oder Smartphone überprüfen kann, ob er beim Einsatz von PSM alles richtig macht. Diese Lösung spart Zeit und Geld und vermittelt schnell und einfach die Grundlagen der guten fachlichen Praxis für den Gewässerschutz», so Plath. Das Selbstcheck-Tool ist modular nach verschiedenen Themenbereichen aufgebaut. «Nach dem Selbstcheck erhalten die Interessierten Zugang zu Tipps und weiterführendem Informationsmaterial zu den einzelnen Modul-Themen.» Plath hofft, das Selbstcheck-Tool mit möglichst geringem Aufwand für Golfanlagen anpassen zu können. «Es gibt viele Überschneidungen zwischen Landwirtschaft und Golf im Umgang mit PSM», erklärt Plath.

Weiterbildungskurse geplant

«Die Umfrage hat zudem klar gezeigt, dass bei den Greenkeepern ein Bedarf an Weiterbildung im Umgang mit PSM besteht», sagt Claudia Vogt, die als Vertreterin der sanu ag in der Arbeitsgruppe sitzt. «Für März 2024 haben wir bereits zwei eintägige Kurse geplant – einen auf Deutsch und einen auf Französisch», so Vogt. Der Kursvormittag wird der Waschplatzthematik und dem Umgang mit verschmutztem Abwasser gewidmet sein und auf dem im Oktober 2023 eröffnenden Demobetrieb in Zollikofen stattfinden. Am Nachmittag werden auf einem nahegelegenen Golfplatz weitere PSM-Themen und pflegerische Massnahmen diskutiert. «Wir wollen diese Kurse so praxisnah wie möglich gestalten», erklärt Vogt.

Sie arbeitet auch an einer Checkliste, in der alles Wichtige festgehalten ist, was Golfanlagen beim Umgang mit PSM beachten müssen. «Das reicht von behördlichen Vorschriften über die sichere Lagerung, die korrekte Anwendung sowie die notwendigen Fachbewilligungen bis hin zur Entsorgung von Mittelresten und leeren Gebinden», sagt Vogt. Ein erster Entwurf ist bereits aus der Vernehmlassung zurück, nun sollen die Rückmeldungen eingearbeitet werden. «Im Moment geht es darum abzuklären, inwiefern wir die Checkliste und das Selbstcheck-Tool miteinander verknüpfen und Synergien nutzen können», sagt Vogt.

2. Mai 2023


Golf punktet mit Biodiversität

Im Auftrag von Swiss Golf und IP-Suisse erarbeiten Simon Birrer und sein Team von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach derzeit ein Punktesystem für Biodiversität auf Golfanlagen. Das Gerüst für die Punktevergabe steht und wird bis im Herbst verfeinert.  

Nachhaltigkeit messbar und damit glaubwürdig zu machen, ist für alle Branchen und Lebensbereiche eine grosse Herausforderung. Swiss Golf arbeitet seit vier Jahren gezielt daran. 2020 konnte mit der Entwicklung einer Methode zur Erstellung einer Ökobilanz im Golfsport – der weltweit ersten – ein erster Erfolg erzielt werden. Seither wird an der Verfeinerung der Methode gearbeitet. Unter anderem geht es darum, die Biodiversität, die auf Golfplätzen in bedeutendem Masse vorhanden ist, in die Ökobilanz einzubeziehen. Dies ist dann möglich, wenn Biodiversität messbar und damit auch quantifizierbar ist. 

Viele Lebensräume schaffen Biodiversität

Wie misst man Biodiversität? Die landwirtschaftliche Produzenten- und Vertriebsorganisation IP-Suisse hat vor einigen Jahren und sehr erfolgreich ein Biodiversitäts-Punktesystem für die Landwirtschaft eingeführt. Dieses soll nun für Golfanlagen angepasst werden. Simon Birrer, Mitarbeiter der Schweizerischen Vogelwarte und Berater für das Biodiversitäts-Punktesystem von IP-Suisse, ist seit Spätsommer 2022 an der Arbeit und hat unter anderem auf zwei Schweizer Golfanlagen (Heidental und Küssnacht am Rigi) die naturnahen Flächen kartiert.

Naturnahe Flächen sind auf Golfanlagen zahlreich vorhanden. Obwohl jeder Golfplatz nicht nur bezüglich der Spielbahnen, sondern auch bezüglich der Habitate einzigartig ist, besteht eine Schweizer Golfanlage durchschnittlich zu 40 Prozent aus Naturflächen, die nicht bespielt und nur zurückhaltend und nach strengen Richtlinien gepflegt werden. Diese Wälder und Fliessgewässer bilden zusammen mit Kleinstrukturen wie Stein- und Totholzhaufen, Blumenwiesen, Feuchtbiotopen, Hecken) sowie Hochstammbäumen vielfältige und äusserst wertvolle Lebensräume für Fauna und Flora. «Diese Elemente schaffen eine hohe Biodiversität auf Golfanlagen», sagt Alicia Moulin, Managerin Nachhaltigkeit bei Swiss Golf.

Maximum an Biodiversität erreichen

Um diese Biodiversität in eine Ökobilanz einzubeziehen, müssen die einzelnen Elemente gewichtet werden. «In einer ersten Phase haben wir bereits ein Grundgerüst für die Gewichtung der einzelnen Elemente erarbeitet», erklärt Birrer. «Weil aber kein Golfplatz dem anderen gleicht, werden wir im Mai und Juni auf drei weiteren Schweizer Golfplätzen die naturnahen Flächen kartieren. Mit den Daten von insgesamt fünf unterschiedlichen Golfanlagen sollten wir eine gute Grundlage haben, um die einzelnen Lebensräume und Flächen bei der Punktevergabe gewichten zu können», sagt Birrer. Er hofft, im Herbst ein Punktesystem vorlegen zu können, mit dem sich die Biodiversität einer Golfanlage einfach erfassen lässt.

Alicia Moulin denkt bereits einen Schritt weiter: «Wenn wir die Biodiversität erfassen und quantifizieren können, muss es unser Ziel sein, das Biodiversitätspotenzial der Schweizer Golfplätze auch auszuschöpfen.»

21. April 2023


Projekt zur Habitatkartierung startet

Der Schweizer Golfverband Swiss Golf will Biodiversität auf Golfanlagen messbar machen. Der Genfer Umweltmanagement-Student Samuel Silberer wird mit seiner Bachelorarbeit einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Der 24-Jährige führt eine Habitatkartierung mittels Orthofotografie durch.

Der Name Samuel Silberer ist in der Schweizer Golfszene kein Unbekannter. Der heute 24-jährige Romand zählte vor rund zehn Jahren zu den hoffnungsvollen Talenten des Landes und gehörte 2013 dem Juniorenkader von Swiss Golf an. Seither ist einige Zeit vergangen, der Genfer hat seine Prioritäten neu gesetzt, Sport ist in den Hintergrund gerückt. Ende März hat Silberer ein dreijähriges Studium in Umweltmanagement an der Fachhochschule Westschweiz in Genf (HEPIA) abgeschlossen; am Dienstag nach Ostern erfolgte der Auftakt zu seiner Bachelorarbeit. Diese führt den Hobbygolfer wieder auf die Golfplätze. Silberer schreibt seine Bachelorarbeit im Auftrag von Swiss Golf.  

Gesucht: Methode zur Quantifizierung von Biodiversität

«In den nächsten Wochen werde ich mich intensiv in das Thema Golf und Biodiversität einlesen», erklärt Silberer lachend. Seine Lektüre wird vor allem aus Studien zum Thema bestehen, die in jüngerer Zeit im Auftrag der Golfverbände Frankreichs und Deutschlands sowie der skandinavischen Länder erstellt wurden. Am 3. Mai startet im Golf de Lavaux die praktische Arbeit. Bis Ende Juli wird Samuel Silberer auf vier bis fünf Schweizer Golfanlagen eine Habitatkartierung mittels Orthofotografie durchführen. «Die Auswahl der Plätze erfolgt nach klaren Kriterien. Es ist wichtig, möglichst viele Regionen der Schweiz einzubeziehen», sagt Silberer. Vom Genfersee über das Schweizer Mittelland und die Bündner Berge bis ins südliche Tessin – je nach Standort und Höhenlage präsentiert sich nicht nur die Landschaft, sondern auch die Biodiversität völlig anders.
Ziel der Bachelorarbeit ist es, Biodiversität auf Golfplätzen messbar zu machen, um in der Folge das Biodiversitätspotenzial des Golfsports auszuschöpfen. «In Zusammenarbeit mit IP-Suisse und der Schweizerischen Vogelwarte werde ich eine Methode, respektive ein Punktesystem zur Messung der Biodiversität auf Golfanlagen entwickeln», erklärt Silberer. In einem weiteren Schritt will er Massnahmen aufzeigen, mit denen Golfplatzbetreiber die Biodiversität auf ihren Anlagen verbessern können.

Potenzial erkannt

Mitte August will Silberer seine Bachelorarbeit abgeben. Dass er sich für dieses Thema entschieden hat, ist kein Zufall. «Ich war begeistert als ich gesehen habe, dass sich Swiss Golf im Bereich Nachhaltigkeit und Biodiversität engagiert. Der Erhalt einer hohen Biodiversität ist wichtig – und da sehe ich auf Golfanlagen viel Potenzial!» Für seine Forschungsarbeit sei es sicher von Vorteil, dass er sich im Golfsport bestens auskenne, meint der 24-Jährige. «Ich kenne die verschiedenen Bereiche einer Golfanlage und weiss, wo man Massnahmen zur Steigerung der Biodiversität umsetzen kann. Denn eines darf man nicht aus den Augen verlieren: Der Erhalt der Bespielbarkeit ist sehr wichtig!» Alicia Moulin, Managerin Nachhaltigkeit bei Swiss Golf, freut sich auf die Zusammenarbeit: «Der Start der Habitatkartierung ist ein weiterer Meilenstein für Swiss Golf.» Von Samuel Silbererers Bachelorarbeit erhofft sich die Agronomin «wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse».

12. April 2023


Abschlagsmarkierungen im GC Sion – nachhaltiger geht kaum

Nachhaltigkeit ist nicht teuer – aber oft erfordert sie Kreativität. Und Zeit. Die neuen Abschlagsmarkierungen des Golf Club Sion bestehen aus lokalem Holz. Gefertigt wurden sie von den Greenkeepern des Clubs. 

Nicht erst seit seiner GEO-Zertifizierung im März 2022 arbeitet der Golf Club Sion laufend daran, seinen ökologischen Fussabdruck – und damit seine Auswirkungen auf die Umwelt – zu reduzieren. Im Mittelwallis hält man sich auch an das Motto «Reduce, Reuse, Recycle». Bei der sogenannten «3-R-Regel» geht es in erster Linie darum, den eigenen Verbrauch zu reduzieren und bereits Vorhandenes länger zu nutzen. An dritter Stelle steht das Recycling. Dass dies nicht immer mit hohem Energieaufwand verbunden sein muss, haben die Greenkeeper von Sion bewiesen, als sie die neuen Abschlagsmarkierungen selbst herstellten – aus natürlichen Materialien, die auf Golfgelände gewachsen sind. Ein Paradebeispiel dafür, dass ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können.

Vom Golfplatz, für den Golfplatz

Zu Beginn der Golfsaison 2022, kurz vor der GEO-Zertifizierung, wurden auf dem Golfplatz von Sion neue Abschlagsmarkierungen auf den Tee-Boxen platziert. 144 Stück – für jede der 18 Spielbahnen je zwei in den Farben Rot, Blau, Gelb und Weiss; und jedes Stück ein Unikat. Entworfen und angefertigt vom Greenkeeping-Team des Clubs. Das Holz für diese Abschlagsmarkierungen stammt von Obstbäumen, die im Dezember 2020 auf dem Golfplatz in Sion gefällt wurden. «Danach haben wir das Holz in der Werkstatt gelagert und getrocknet», erklärt Head Greenkeeper Richard Johnson. Im Winter 2021/22 wurden zunächst einige Prototypen entwickelt und im März schliesslich die Abschlagsmarkierungen hergestellt. «Zuletzt wurden die Sponsorenaufkleber angebracht», sagt Johnson.

Clubmanager Sébastien Paratte ist noch immer begeistert: «Was für eine tolle Initiative unserer Greenkeeper! Das ist beispielhaft für die Richtung, die der Golfclub im Zusammenhang mit der GEO-Zertifizierung eingeschlagen hat.» Kostengünstig und dank Recycling vor Ort emissionsarm produziert; das Beispiel der Walliser darf Schule machen.

6. April 2023


PSM-frei: Forschungsprojekt gestartet

Der Schweizer Golfverband Swiss Golf führt 2023 gemeinsam mit den Verbänden Walloniens und Dänemarks ein Forschungsprojekt zu PSM-freien Rasenpflege durch. Drei Schweizer Golfanlagen nehmen teil. Der Startschuss erfolgte am 16. März im Golfclub Wylihof.

Auf Initiative der R&A starten dieses Jahr europaweit Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu PSM-freier Rasenpflege. Swiss Golf ist an zwei Projekten beteiligt. Das erste Projekt, um das es hier geht, befasst sich mit der Erprobung alternativer Methoden bei der Kontrolle und Bekämpfung von Dollar Spots auf Greens. Dieses Projekt wurde bereits 2022 vom Golfverband des französischsprachigen Belgiens (AFGolf) gestartet und wird nun in einem zweiten Schritt auf die Schweiz und Dänemark ausgeweitet. Hierzulande nehmen die drei GEO-zertifizierten Anlagen des Golfclub Wylihof, des Golf Limpachtal und des Golfpark Moossee an der Studie teil. 

Schritt in Richtung PSM-freier Golfplatz

Am 16. März erfolgte im Golfclub Wylihof der Schweizer «Kick-off»; anwesend waren die Head Greenkeeper der teilnehmenden Clubs sowie deren Stellvertreter. Als Vertreter von Swiss Golf nahmen Alicia Moulin (Managerin Nachhaltigkeit), Vorstandsmitglied Etienne Marclay (Präsident Kommission Nachhaltigkeit) sowie der unabhängige Berater Dirk Kauter teil. Vor Ort zeigte das Wallonische Team unter der Leitung von Umweltingenieurin Valentine Godin die einzelnen Schritte bei der Durchführung des Projekts auf, erklärte die eingesetzten technischen Mittel und half bei der Einteilung der Testparzellen. Für die Golfer*innen nicht sichtbar, wurden auf dem Putting Green 44 Parzellen von jeweils einem Quadratmeter Grösse markiert, die bis zum Ende der Testphase ohne synthetische Pflanzenschutzmittel, aber mit unterschiedlichen alternativen Mitteln und Behandlungsmethoden gepflegt werden. 

Godin begleitet das Projekt als unabhängige Beraterin für den Verband AFGolf. Sie erklärt, warum es wichtig ist, die Studie auf Regionen ausserhalb Belgiens auszuweiten: «Die lokalen Bedingungen und das Klima haben einen direkten Einfluss auf das Auftreten von Krankheiten. Deshalb müssen wir das Experiment auf anderen Feldern und in anderen Breitengraden wiederholen.»

In den drei teilnehmenden Schweizer Clubs hat die Testphase Mitte März begonnen. Sie dauert bis Ende September, dann werden die Ergebnisse ausgewertet. Alicia Moulin hat klare Erwartungen an das Projekt: «Ich hoffe, dass wir mit dieser Studie wirksame alternative Mittel zur Vorbeugung und zur Behandlung von Dollar Spot-Befall auf Schweizer Greens identifizieren können. Dies ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum PSM-freien Golfplatz.»

20. März 2023 


Digitale Birdiebooks im Aufwind

Auch im Schweizer Golfsport werden Apps immer beliebter. Optimal genutzt, liefern diese aktuelle Informationen in Echtzeit und ersetzen mitunter das Lasermessgerät. Stellt sich die Frage: Hat das gedruckte Birdiebook bald ausgedient? 

Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen häufig Hand in Hand. Auch im traditionsreichen Golfsport hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten. Clubs kommunizieren mit Mitgliedern und Gästen vorwiegend über Websites, Apps und Newsletter. Die Art, wie Startzeiten reserviert werden, hat sich in den vergangenen 15 Jahren fundamental geändert: gebucht wird heute mittels Mausklick. Es ist also wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die gedruckten Birdiebooks Geschichte sind. Denn Hochglanz-Broschüren – und seien sie noch so klein –, die nach einer 18-Loch-Runde im Altpapier landen, passen nicht mehr ins dritte Jahrtausend.

Die Tour macht’s vor 
Wenn es um Vermarktung und Produktinnovationen geht, stehen professionelle Golf Touren weltweit ganz vorn. In anderen Bereichen aber präsentieren sie sich als Hüter von Traditionen: Auf Top-Level trägt ein Caddie das Bag, Lasergeräte zum Messen von Distanzen wurden bei Majorturnieren erstmals 2021 zugelassen, und bis vor Kurzem wurde für jedes Turnier ein neues Yardage Book (das Birdiebook der Professionals) gedruckt. Nun findet aber auch hier ein Paradigmenwechsel statt. Der auf der Legends Tour spielende Zürcher André Bossert war beim Swiss Seniors Open 2022 zwar nach wie vor mit einem papierenen Yardage Book unterwegs, schaute aber abwechselnd auch auf einen kleinen Monitor in der Grösse eines Maxi-Smartphones. «Die Tour arbeitet neu mit dem elektronischen SkyCaddie – ein sehr gutes und genaues Tool, das von jedem Punkt des Platzes die Entfernung zur Fahne, zu Hindernissen oder anderen Platzmerkmalen angibt», erklärte «Bossy» vergangenen Sommer.

Bei Amateuren beliebt 
Die von der Legends Tour verwendete App kann auch von Amateuren aufs Smartphone geladen werden. Sie liefert verlässliche Daten zu den meisten Schweizer Golfanlagen, ist allerdings kostenpflichtig. Für kostenbewusste Golferinnen und Golfer kann beispielsweise die Gratis-App von GLFR by Ingenium eine Option sein. Rund 2500 Plätze (vorwiegend in Mittel- und Westeuropa) sind in dieser App zu finden. Sie verschafft einen guten Überblick über die Spielbahn; auf dem Platz wird, ausgehend von der aktuellen Standposition, durch Antippen eines beliebigen Punkts auf der Karte die Distanz errechnet, die App ersetzt somit das Lasergerät und kann zur Beschleunigung des Spiels beitragen. Zudem verfügt die App über eine Notizfunktion, so dass wie bei traditionellen gedruckten Birdiebooks persönliche Informationen aufgenommen werden können. Arbeitet eine Golfanlage mit dem App-Entwickler zusammen, können tagesaktuell auch die Pin Positions hinterlegt werden.
Wo liegt der Vorteil der digitalen Birdiebooks? Kein Altpapier, erspart mitunter das Lasermessgerät, Notizen bleiben gespeichert – und weil das Smartphone ohnehin im Bag liegt, auch kein zusätzlicher Ballast.

1. März 2023


Golfspielen und Autobatterien laden

Auf über 30 Schweizer Golfanlagen kann das Auto an die Ladesäule, während die Besitzerin oder der Besitzer Golf spielt.  

Elektromobilität boomt. 17,7 Prozent der im Vorjahr in der Schweiz neu zugelassenen Personenwagen werden rein elektrisch betrieben. Immer mehr Golferinnen und Golfer nutzen nicht nur auf dem Platz, sondern auch für die Anreise ein mit elektrischem Strom betriebenes Fahrzeug.

Mindestens 34 Clubs mit Ladestationen
Swiss Golf wollte wissen, welche seiner Mitglieder den Golferinnen und Golfern die Möglichkeit bieten, die Batterie des Elektroautos zu laden, während man selbst auf der Driving Range oder dem Platz die Schläger schwingt. 79 von 98 angefragten Clubs haben kürzlich an einer entsprechenden Umfrage teilgenommen.

34 Clubs gaben an, dass eine oder mehrere Ladestationen für Elektroautos auf der Anlage respektive in direkter Nachbarschaft stehe bzw. stehen, so dass Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit haben, während des Golfspiels die Batterie ihres Fahrzeugs aufzuladen. Schnellladesäulen findet man einzig im Golfpark Holzhäusern; die Ladestationen in den anderen verfügen über geringere Kapazitäten, das Laden dauert entsprechend länger. Wer eine Runde Golf spielt, während die Batterie lädt, ist aber ohnehin mehrere Stunden beschäftigt. Eine Übersicht über E-Ladestationen auf/bei Schweizer Golfanlagen ist in der nebenstehenden Tabelle ersichtlich.

Weitere werden folgen
Von den 44 Clubs, die zum Umfragezeitpunkt über keine Ladestationen verfügten, gaben 16 an, bis Ende 2024 Ladestationen installieren zu wollen. Zwölf weitere Clubs befinden sich in Abklärung, respektive wollen Ladesäulen im Rahmen von oder nach Abschluss grösserer Infrastrukturprojekte (Clubhaus- bzw. Parkplatz-Sanierung) umsetzen. Ein weiterer Club hat die Vorinstallationen (Photovoltaikanlage) getätigt, das Projekt aber aktuell auf Eis gelegt.

1. Februar 2023


E-Trolleys richtig überwintern

Schnee sorgt auf Schweizer Golfplätzen derzeit für Winterruhe. Das Equipment gehört derweil gut verstaut – und gepflegt. Vor allem die Akkus.

Natürlich kann man auch hierzulande im Winter Golf spielen; je nach Lage und Microklima eines Parcours’ unter Umständen sogar ganzjährig auf Sommergrüns. Die Regel ist das in der Schweiz aber (leider) nicht. Viele Anlagen sind derzeit von Schnee bedeckt. Der Spielbetrieb ruht. Zeit, sich um die Ausrüstung zu kümmern und diese fachgerecht zu pflegen, bevor man sie zum Überwintern wegräumt.

Batterie nicht im Caddyschrank überwintern

Rund die Hälfte der Golferinnen und Golfer in der Schweiz nutzt einen Elektro-Trolley. Dieser Teil der Ausrüstung verlangt Aufmerksamkeit, selbst wenn sie für einige Wochen nicht genutzt wird. Allen voran die Batterie. Diese sollte aus mehreren Gründen nicht im Caddyschrank überwintern. Die Einstellhallen der Golfclubs sind in der Regel ungeheizt, sodass in kalten Wintern die Temperatur durchaus um den Gefrierpunkt liegen kann. Eindeutig zu kalt für Lithium-Ionen-Akkus, die optimalerweise bei 10 bis 30 Grad Celsius gelagert werden sollten. Kälte verkürzt die Lebensdauer der Batterie. Ausserdem sieht während der Winterpause kaum jemand in den Caddyschränken nach dem Rechten – im Falle eines Defekts von Akku oder Ladegerät droht Brandgefahr.
Deshalb: Holen Sie Batterie und Ladegerät vor der Winterpause aus dem Caddyschrank und nehmen beides mit nach Hause. Laden Sie den Akku und prüfen dabei das Ladegerät auf seine Funktionstüchtigkeit. Trennen Sie den vollgeladenen Akku vom Ladegerät und lagern beides an einem frostgeschützten Ort. Notieren Sie sich in Ihrer Agenda, den Akku nach zwei Monaten erneut zu laden.

Tipps zur Pflege der Hardware

Bevor Sie den restlichen Teil Ihren Elektro-Trolleys in den Keller oder den Caddyschrank schieben, sollten Sie der Hardware ein paar Pflegeschritte gönnen:
• Befreien Sie die Räder von Schmutz und pflegen Sie die Antriebsachse mit einem silikonfreien Fett.
• Falls Ihr Trolley über luftgefüllte Räder verfügt, prüfen Sie deren Druck.
• Fetten Sie sämtliche Steckverbindungen ein.
• Prüfen Sie Schrauben und Bremsen.
• Hören Sie auf Motorgeräusche. Bei gelegentlichen Aussetzern bringen Sie Ihren E-Trolley zum Service. Der Winter bietet sich für einen professionellen Check oder eine Revision an.
• Checken Sie den Geschwindigkeitsregler. Lässt sich das Tempo nicht stufenlos regulieren, ist möglicherweise das Potenziometer defekt. In dem Fall gehört Ihr E-Trolley in die Hände von Fachleuten.
Wenn Sie diese Tipps beherzigen, wird Ihr Elektro-Trolley zum Start der Golfsaison 2023 funktionstüchtig bereitstehen und Ihnen hoffentlich noch lange Freude bereiten und gute Dienste erweisen. 

9. Dezember 2022


Crans im Zeichen der Nachhaltigkeit

Sportlich und nachhaltig: Der Golf Club Crans-sur-Sierre kommunizierte im Rahmen des Omega European Masters vergangene Woche die erfolgreiche GEO-Zertifizierung – als 26. Golfanlage der Schweiz.

Swiss Golf nutzte die Plattform beim Omega European Masters, um seine Bemühungen im Bereich der Nachhaltigkeit einem breiten Publikum zu präsentieren. Am Stand gleich beim Eingang zum Turniergelände wartete ein Gewinnspiel mit Fragen rund um das Thema Biodiversität auf die Besucherinnen und Besucher. Bei der traditionellen Medienkonferenz des Verbands verschaffte Nachhaltigkeits-Managerin Alicia Moulin den Anwesenden einen kurzen Überblick über das bis anhin Erreichte und nannte die Ziele für die kommenden Jahre.

Golfplatz kann sich regenerieren
Pascal Schmalen, Direktor des Golf Club Crans-sur-Sierre, konnte bei dieser Medienkonferenz des Verbands zudem die erfolgreiche Zertifizierung «seines» Golf Clubs durch die Golf Environment Organization (GEO) bekannt geben. «Wir haben nun fast drei Jahre auf diese Zertifizierung hingearbeitet und sind glücklich, diesen Schritt erfolgreich getan zu haben», sagte Schmalen. Viele Puzzleteile hätten zum Erfolg beigetragen: «Unser Headgreenkeeper Richard Barnes legt grossen Wert darauf, den Platz möglichst nachhaltig und umweltfreundlich zu pflegen.» Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses habe ein wichtiges Augenmerk auf dem Thema Wasser gelegen. «In den letzten Jahren haben wir die Bewässerungsanlage auf beiden Parcours – dem 18-Loch-Platz Severiano Ballesteros wie auch dem 9-Loch-Platz Jack Nicklaus – komplett erneuert und konnten dadurch den Wasserverbrauch drastisch senken», erklärte Schmalen. Selbst im heissen und trockenen Sommer 2022 liege der Wasserverbrauch deutlich unter jenen Mengen, die vor der Erneuerung versprüht worden sind. Konkret: um 30 Prozent sei der Wasserverbrauch gesunken, erklärte Neil Beecroft, der als Nachhaltigkeits-Berater die GEO-Zertifizierung des Golf Club Crans-sur-Sierre begleitet hat.
Wasser spiele auf Golfanlagen generell eine wichtige Rolle, erklärte Beecroft. «Wenn wir von Nachhaltigkeit und Biodiversität sprechen, geht es auch um die Renaturierung, die bei kleinen Bächen und Seen auf Golfanlagen möglich ist. Im Gegensatz zu Fussballplätzen oder Tennis Courts können sich Golfplätze in diesem Punkt regenerieren», sagte Beecroft.

29. August 2022


U14-Junioren bauen ein Haus für Tiere und Pflanzen

Am Vorabend des U14-Turniers im Buna Vista Golf Sagogn haben Juniorinnen und Junioren auf dem GEO-zertifizierten Golfplatz im Bündner Oberland ein Haus für Tiere und Pflanzen gebaut. Die Errichtung dieses Steinhaufens war die erste Nachhaltigkeits-Roadshow von Swiss Golf. 

Eines der Ziele von Alicia Moulin ist es, die Jugend für nachhaltige Themen rund um den Golfsport zu sensibilisieren. Dabei sucht die Nachhaltigkeits-Managerin von Swiss Golf den direkten Kontakt mit den Nachwuchsspielerinnen und 
-spielern. Dies geschieht im Rahmen sogenannter Roadshows, bei denen Nachhaltigkeits-Themen zu Golfturnieren gebracht und auf den Golfanlagen Projekte umgesetzt werden. Dies von Fachleuten und jungen Golferinnen und Golfern gemeinsam. Die erste Nachhaltigkeits-Roadshow von Swiss Golf fand am Freitagabend, 12. August, im Buna Vista Golf Sagogn statt. Sie war sozusagen der «Prolog» zum U14-Turnier vom Samstag, das auf dem GEO-zertifizierten Platz in der Surselva gespielt wurde. 

Ein Haus für Hermeline und Eidechsen
Sechs Juniorinnen und Junioren sowie deren Eltern, der Clubmanager und Swiss Golf Staff haben an dieser Roadshow-Premiere teilgenommen und tatkräftig mitangepackt. «Am Ende waren alle zufrieden und hatten richtig staubige Hände», sagten Alicia Moulin und Claudia Wörrle-Krakau, Head of Junior Development bei Swiss Golf, die gemeinsam mit Clubmanager Claudio Plaz und Headgreenkeeper Kurt Deflorin eingeladen hatten, auf dem Parcours ein Haus für Tiere und Pflanzen zu bauen. Ein Haus aus Steinen. Allerdings nicht gemauert, sondern lose geschichtet, so dass verschiedenste Tier- und Pflanzenarten darin einen geeigneten Lebensraum finden. Dieser zwei Kubikmeter grosse Haufen aus Steinen aus der Region wurde von den jungen Golferinnen und Golfern am Rand von Fairway 5 errichtet. «Die Steine werden tagsüber von der Sonne erwärmt und speichern diese Wärme auch in der Nacht. Dadurch ergeben sich ideale Bedingungen für Mauereidechsen und Hermeline. Letztere sind nicht nur sehr hübsch anzusehen, als natürliche Feinde von Wühl- und Feldmäusen sind sie auf Golfplätzen sehr wertvoll», erklärt Alicia Moulin. Weiters dienen solche Steinhaufen als Lebensraum für Wildbienen; dank der U14-Juniorinnen und -Junioren werden ab nächster Saison solche Wildbienen über den Buna Vista Golf Sagogn fliegen.

Lehrreicher Spass
Der 13-jährige Eliott Elghozi (Golf de St-Donat), der für das U14-Turnier nach Graubünden gereist war, gehörte zu den sechs jungen Helfern beim Bau dieses Tier- und Pflanzenhotels. «Ich hatte zuvor noch nie einen solchen Steinhaufen auf einem Golfplatz gesehen. Es hat mir sehr viel Spass gemacht, bei diesem Projekt in Sagogn mitzuhelfen – und ich habe dabei gelernt, dass man mit solchen Steinhaufen Lebensräume für Eidechsen und Hermeline gestalten kann», erklärt der Junior nach getaner Arbeit.
Auch für Clubmanager Claudio Plaz war das Projekt, das der Buna Vista Golf gemeinsam mit Swiss Golf durchführte, ein Erfolg: «Unser Club will sowohl die Jugend wie auch die Biodiversität mit Taten statt Worten fördern. Deshalb hat dieses Projekt perfekt gepasst – und ich ‘durfte’ auch selbst mitanpacken und Steine aufschichten», sagt er lachend.

15. August 2022


Swiss Seniors Open spart mindestens 1000 PET-Flaschen ein

Reduce, Reuse, Recyle – gemäss diesem Grundsatz setzt man im Golf Club Bad Ragaz statt auf PET neu auf Aluflaschen. Gefüllt mit lokalem Wasser, sprudelnd und still. Beim Legends Tour-Event von dieser Woche werden so über 1000 PET-Flaschen eingespart.

Vor knapp drei Jahren, als es im Anschluss an das Swiss Seniors Open 2019 darum ging, Neuerungen für die 24. Auflage des Turniers zu treffen, ist in Bad Ragaz der Entschluss gefallen, den Verbrauch an PET-Flaschen drastisch zu senken. Ralph Polligkeit, OK-Präsident des Swiss Seniors Open und Director of Golf & Sports beim Grand Resort Bad Ragaz, orderte 400 doppelwandige Alutrinkflaschen im Swiss-Seniors-Open-Design. Die Idee: diese Flaschen im Juli 2020 als Geschenk an die Tour Professionals und die ProAm-Gäste abzugeben. Die Pandemie hat die Austragung des Schweizer Legends Tour Events in den vergangenen beiden Jahren verhindert. Deshalb gelangen die Aluflaschen erst ab dieser Woche in Umlauf. Der zugehörige Brunnen mit stillem und prickelndem Mineralwasser ist seit Saisonstart in Betrieb. 
 
Gratis-Wasser für Golferinnen und Golfer
Der Kurort Bad Ragaz ist für sein Thermalwasser weltberühmt. Das Wasser der Tamina-Quelle ist aber nicht nur bei körperwarmen 36,5 Grad Celsius und zum Baden wertvoll, auch das Ragazer Trinkwasser ist ein Genuss. Letzteres steht den Golferinnen und Golfern auf den Anlagen des Golf Club Bad Ragaz und des Golf Club Heidiland) unentgeltlich zur Verfügung. Auf dem Championship Course des Golf Club Bad Ragaz, auf dem seit 1997 das Swiss Seniors Open gespielt wird, stehen seit Jahren an den Abschlägen 6, 9 und 17 Brunnen mit (stillem) Trinkwasser bereit. Im Hinblick auf das kommende Swiss Seniors Open fiel der Entscheid, auch an Abschlag 1 einen Brunnen zu errichten. Vor dem ersten Abschlag können die Spielerinnen und Spieler aber sogar zwischen sprudelndem und stillem Wasser wählen.
Solche Brunnen sind auch bei anderen Tour-Events im Einsatz. Das Spezielle in Bad Ragaz ist, dass diese Wasserquelle ganzjährig sprudelt und sich nicht nur die Teilnehmer des Swiss Seniors Open, sondern alle Golferinnen und Golfer kostenlos bedienen dürfen. Befüllt werden sollen nach Möglichkeit mitgebrachte Mehrwegflaschen.
«Die wiederbefüllbaren Flaschen sparen eine grosse Menge an PET ein», sagt Ralph Polligkeit. Beim Swiss Seniors Open 2022 rechnet der OK-Präsident damit, dass «wir alleine beim Start, sprich an Tee 1, während des fünftägigen Events 1000 PET-Flaschen einsparen werden». Eine (recyklierte) 0,5-Liter-PET-Flasche verursacht 105 Umweltbelastungspunkte (UBP), somit werden bei diese Woche in Bad Ragaz mindestens 105'000 UBP eingespart. Dies entspricht der Umweltbelastung, die bei einer 300 Kilometer langen Autofahrt entsteht. Für Mehrweg-Aluflaschen liegen noch keine Zahlen vor.
Die Spieler werden sich beim Swiss Seniors Open die Aluflaschen täglich am Hahnen neben Abschlag 1 frisch befüllen – so, wie das Turnierbotschafter André Bossert bereits am Medientag (21. Juni/Foto) getan hat. In Bad Ragaz wird Nachhaltigkeit gelebt. Das Grand Resort Bad Ragaz – und damit auch die beiden Golfanlagen des Golf Club Bad Ragaz und des Golf Club Heidiland – sind ISO 14001 zertifiziert. Sie erfüllen die höchsten Standards hinsichtlich Nachhaltigkeit. «PET-Recycling ist gut, doch die oberste Maxime der Nachhaltigkeit lautet: Reduse – Reuse – Recycle», erklärt Polligkeit den Gedanken hinter den Aluflaschen.

4. Juli 2022


«Move Green» im Tessin

Der Golf Gerre Losone bietet Mitgliedern und Gästen einen kostenlosen und umweltfreundlichen Transport vom Bahnhof Locarno zum Golfplatz an. «Move Green» heisst dieser Service, der das Umsteigen auf den ÖV auch für Gäste aus anderen Kantonen einfach(er) macht.

Seit der Zertifizierung durch die Golf Environment Organization (GEO) im Juni 2020 hat der Golf Gerre Losone zahlreiche Massnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit umgesetzt. Im Zertifizierungsprozess werden solche Massnahmen durch den GEO-Verifizierer aufgezeigt und im Zertifizierungsrapport festgehalten. Vor zwei Jahren fand der unabhängige Verifizierer Hector Forcen lobende Worte für die Tessiner: «Im Golf Gerre Losone ist man bestrebt, die Dinge jeden Tag ein Bisschen besser zu machen. In den letzten Jahren wurden verschiedene Projekte umgesetzt und unter anderem eine Photovoltaikanlage zur Energieerzeugung installiert.»

Mit ÖV und Öko-Taxi zum Platz
Im damaligen Zertifizierungsrapport noch nicht erwähnt war ein junges Projekt, mit dem der Golf Gerre Losone seine Mitglieder und Gäste zum Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittel (ÖV) animieren möchte. «Move Green» heisst dieser neue Service, den die Tessiner seit Anfang 2022 ihren Gästen offerieren, die auf der Anlage am Eingang des Maggiatals spielen. «Wenn es um die Umwelt geht, zählt jeder einzelne Beitrag», sagt Alexandra Cugini, Marketing-Verantwortliche beim Golf Gerre Losone. Sie erinnert an die «10 goldenen Regeln der Nachhaltigkeit» und zitiert Swiss Golf: «Regel Nummer 1: Sei sozial, fahr‘ längere Strecken mit dem ÖV oder mit den Flightpartnern im gleichen Auto.»
Um den ÖV für Golferinnen und Golfer attraktiver zu machen, hat sich der Club zu einer Kooperation mit dem lokalen Unternehmen EcoTaxi entschieden. Die in Losone ansässige Firma wurde 2002 mit dem Ziel gegründet, einen innovativen, wettbewerbsfähigen und umweltfreundlichen Taxidienst zu etablieren. Mit dem «Move Green»-Service werden Golferinnen und Golfer im Elektroauto vom Bahnhof Locarno zum Golfplatz Losone und nach dem Spiel wieder zurück gefahren; die Kosten dafür werden vom Club übernommen. «Dieser Service soll unseren Gästen von ‚jenseits des Gotthards‘ eine entspannte und umweltfreundliche Anreise ermöglichen», erklärt Ennio Losa, Direktor des Golf Gerre Losone. Wer diesen umweltfreundlichen Service in Anspruch nehmen will, muss dies mindestens 24 Stunden vor der gebuchten Abschlagzeit beim Clubsekretariat (info@golflosone.ch) anmelden.

Sauberer Strom vom Golfplatz
Wer für die Fahrt zum Golfplatz nicht aufs eigene Auto verzichten will und bereits auf Elektromobilität umgestiegen ist, profitiert im Golf Gerre Losone ebenfalls. Es stehen drei Ladestationen für Elektroautos bereit, die immer fleissiger genutzt werden – nicht nur von Greenfee-Spielern, sondern auch von Mitgliedern. «Sie freuen sich, dass sie bei uns sauberen, vor Ort produzierten Strom tanken können», sagt Ennio Losa.
Der Strom vom Golf(platz) fliesst in der Sonnenstube der Schweiz in erfreulich grosser Menge. Auf dem Dach der Driving Range sind 308 Photovoltaikmodule installiert, die jährlich 90‘000 Kilowattstunden Strom produzieren – das entspricht dem Jahresbedarf von 20 Haushalten. Zu Spitzenzeiten liefert die Photovoltaikanlage des Golf Gerre Losone bis zu 83 Kilowattstunden. Die Stromerzeugung auf der Golfanlage ist ein Gemeinschaftsprojekt von Golf Gerre Losone, dem Patriziato di Losone (Landeigentümer) und der Società Elettrica Sopracenerina SA (Energieversorungsunternehmen), welche mit dem technischen Know-how sowie der technischen Infrastruktur sicherstellt, dass Strom erzeugt und ins Netz eingespiesen sowie an den Ladestationen bezogen werden kann.

23. Mai 2022


Greenkeeper und Kindergärtler schaffen Lebensräume

«Lebensräume schaffen» gehört für viele Greenkeeper zu deren Winterarbeit. Im Golf Club Wylihof wurden unter anderem spezielle Nistkästen aufgehängt. Dank einer Kindergartenklasse aus Attiswil leuchten die von Menschenhand gemachten Vogelnester in bunten Farben.

Im Idealfall greifen die drei Kernbereiche der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie, Soziales – ineinander und ein Projekt schafft auf mehreren Ebenen einen Mehrwert. Ein gutes Beispiel hierfür sind der Golf Club Wylihof und der Kindergarten Wiesenweg in der Nachbargemeinde Attiswil; Greenkeeper und Kindergärtler gemeinsam haben 50 Nistkästen für diverse Vogelarten gebaut, bemalt und im bewaldeten Teil des Golfgeländes aufgehängt. Auf einer Höhe von vier bis fünf Meter über Boden können Vogelpaare in Ruhe und Sicherheit nisten und ihren Nachwuchs grossziehen. Weil die Nistkästen von den Kindergärtlerinnen und Kindergärtler bunt bemalt wurden, sind sie für Besucher einfach zu erkennen – die Vögel lassen sich problemlos beobachten, ohne dass die Tiere gestört werden.

Kindergarten und Schule zu Gast im Wylihof
«Unsere Greenkeeper haben im Winter unterschiedliche Lebensräume für diverse Tierarten geschaffen», erklärt Wylihof-Geschäftsführer Roland Meyer. Unter anderem platzierte man auf dem Wylihof-See (Loch 2/3, gelber Kurs) ein Entenhaus. Daneben wurden Nistkästen für unterschiedliche Vogelarten auf dem Golfgelände aufgehängt. «Ein Projekt, das wir gemeinsam mit dem Kindergarten in Attiswil umgesetzt haben», so Meyer. Der Beitrag der Kindergarten-Kinder bestand in der Bemalung der Nistkästen; die die letzten der 50 Nistkästen wurden von den Greenkeepern im vergangenen Winter platziert.
Die Zusammenarbeit ist eine Win-Win-Situation: «Unser Kindergarten Wiesenweg verfügt nur über ganz wenig Umschwung, so dass wir einmal pro Woche ein Wald- und Wiesenprojekt durchführen und mit den Kindern in die Natur hinausgehen», erklärt Kindergärtnerin Louise Holden. Beim Bemalen der Nistkästen sei auch die Grösse der Löcher, durch welche die Vögel in den geschützten Innenraum schlüpfen, zur Sprache gekommen. Diese Löcher sind nämlich nicht bei allen 50 Nistkästen gleich gross; so können unterschiedliche Vogelarten in den einzelnen Nestern brüten. Ziel der Zusammenarbeit war und ist es, den Kindern die Möglichkeit zu geben, im Verlauf des Jahres die Vögel im Wald zu beobachten. «Wie weit wir das logistisch hinbekommen, die Kinder zum Golfgelände zu fahren, werden wir sehen», sagt Louise Holden. Augenzwinkernd fügt sie hinzu: «Einer der Nistkästen hängt bei uns zu Hause im Garten – und der ist nur einen Spaziergang vom Kindergarten entfernt.»
Was die Kindergärtnerin und Mutter zweier Söhne an der Zusammenarbeit von Kindergarten und Golf Club Wylihof selbst sehr schätzt, sind die Erfahrungen, welche die Kinder beim Besuch auf dem Golfgelände sammeln können: «Unser älterer Sohn war im Rahmen einer Klassenreise im Wylihof; die Schüler konnten dort vor Ort erfahren, wie Biber leben und welchen Nutzen diese Tiere für die Umwelt erbringen.»

21. April 2022
 


Swiss Golf ist Teil von «Sport schützt Umwelt»

Swiss Olympic lancierte am 10. März gemeinsam mit Swiss Golf sowie zwei weiteren Mitgliedsverbänden und einer Partnerorganisation das Engagement «Sport schützt Umwelt». Die Unterzeichnenden verpflichten sich zu sieben Commitments zugunsten einer umweltverträglichen Sportentwicklung.

Sport an der frischen Luft ist gesundheitsfördernd; für einen gesunden und attraktiven Sport braucht es aber intakte, vielfältige und zugängliche Landschaften und umweltverträgliche Sportanlagen. Klimawandel und Verlust der Biodiversität betreffen auch den Sport und erfordern eine aktive Rolle von Sportorganisationen. Nun lanciert der Dachverband Swiss Olympic gemeinsam mit Swiss Golf, dem Schweizer Alpen-Club SAC und dem Schweizerischen Hängegleiterverband sowie der Partnerorganisation Naturfreunde Schweiz das Engagement «Sport schützt Umwelt» für Umweltschutz im Sport. Dass Swiss Golf zu den ersten Unterzeichnern zählt, ist wenig überraschend; Nachhaltigkeit ist einer von sechs Pfeilern der Verbandsstrategie – und Ökologie (Umwelt) einer von drei Bereichen der Nachhaltigkeit. (Die anderen beiden sind Ökonomie und Soziales.) Der Schweizer Golfsport nimmt seit längerem eine Vorreiterrolle im Bereich Sport und Nachhaltigkeit ein – im internationalen Golf Business genauso wie in der Schweizer Sportlandschaft.

Sieben Commitments für die Umwelt
Das von Swiss Olympic lancierte Engagement «Sport schützt Umwelt» beinhaltet sieben Commitments aus den Themenfeldern, in denen der Sport Einfluss auf die Umwelt hat. Mit dem Engagement verpflichten sich die unterzeichnenden Organisationen unter anderem zu umweltverträglichem Sportverhalten, Klimaschutz, nachhaltigen Sportveranstaltungen und zur Förderung der Biodiversität. Die sieben Commitments bilden auch die Grundlage der umweltverträglichen Sportentwicklung dieser Sportorganisationen. Die darin formulierten Ziele und Verpflichtungen finden sich – neben anderen – auch im 2020 verabschiedeten Strategiedokument «Golf Course 2030 Schweiz».
So, wie Swiss Golf sein Wissen und seine Erkenntnisse in Sachen Nachhaltigkeit im Golfsport mit Branchenvertretern weltweit austauscht und teilt, engagiert sich der Verband nun auch auf nationaler multisportiver Ebene. Samuel Wyttenbach, Leiter Werte bei Swiss Olympic, erklärte bei der Lancierung von «Sport schützt Umwelt»: «Die unterzeichnenden Organisationen wollen mit diesem Engagement ihre Anstrengungen und die Zusammenarbeit auch mit Organisationen ausserhalb des Sports verstärken.» Dem pflichtet Alicia Moulin, Managerin Nachhaltigkeit bei Swiss Golf, bei und weist zugleich darauf hin, dass sich das Engagement des Golfverbands nicht allein auf Umweltmassnahmen beschränkt, sondern Nachhaltigkeit gesamthaft fördert.
Swiss Olympic würdigt die Nachhaltigkeitsbestrebungen von Swiss Golf unter anderem mit Good-Practice-Beispielen aus dem Umweltbereich. Erwähnt wird unter anderem das OnCourse®-Programm, welches den Weg zur GEO-Zertifizierung weist. Gelobt werden auch die Erstellung einer Ökobilanz des gesamten Golfsports in der Schweiz und die daraus erfolgte Ableitung eines Aktionsplans für die Branche sowie die Bestrebungen zur Förderung der Biodiversität in Form von Partnerschaften (Schweizerische Vogelwarte, IP-Suisse, ProSpecieRara).

14. März 2022


Golfbranche strebt «Driving for Net Zero» an

Am Rande des Weltklimagipfels fand am 11.11.21 in Glasgow der Online-Event «Driving for Net Zero» statt – eine Gesprächsrunde mit sämtlichen Stakeholdern der Golf- und Klimabranche. Bei Swiss Golf ist man überzeugt, Klimaneutralität nur über eine Verringerung des ökologischen Fussadrucks, bzw. einer Optimierung des ökologischen Handabdrucks erreichen zu können. 

Die Welt blickte letzte Woche nach Schottland, wo vom 31. Oktober bis zum 12. November die 26. UN-Klimakonferenz stattgefunden hat. Ein Treffen auf politischer Ebene, Nicht-Regierungs-Organisationen waren mit Beobachterstatus vertreten. Auch die Golfbranche nutzte die Gelegenheit während der Weltklimakonferenz von Glasgow ausgehend ein Zeichen zu setzen und das Thema «Driving for Net Zero» in Expertenrunde online – und damit global – zu diskutieren. Aus der «Climate Ambition Zone» in Glasgow diskutierten Experten von UN-Organisationen und Klimaschutzorganisationen mit. Organisiert und moderiert wurde dieses Online-Event von der weltweit führenden NGO in Sachen Nachhaltigkeit im Golfsport, der Golf Environment Organization (GEO) Foundation, seit 2019 ein Partner von Swiss Golf.

Swiss Golf will ausgeglichene Ökobilanz
Im Rahmen dieser Diskussionsrunde wurde am 11. November die Rolle des Golfsports bei der Bekämpfung des Klimawandels aufgezeigt und Wege zu Netto-Null-Emissionen erkundet. Jonathan Smith, geschäftsführender Direktor der GEO Foundation, wollte mit der Veranstaltung dazu beitragen, innerhalb und ausserhalb der Golfbranche das Bewusstsein für die Anliegen des Klimaschutzes zu schärfen und nachhaltiges Handeln vorantreiben.
«Driving for Net Zero» – auf Deutsch «Mit Vollgas Richtung Netto-Null» – ist im Golf-Umfeld ein hübsches Wortspiel. Der Titel der Veranstaltung thematisiert zugleich einen der Knackpunkte, wenn es um eine ausgeglichene Ökobilanz und Klimaneutralität im Golfsport geht: die Mobilität der Golferinnen und Golfer! «Die von Umtec im Auftrag von Swiss Golf erstellten Ökobilanzanalysen haben gezeigt, dass die Mobilität der Golferinnen und Golfer einen beträchtlichen Anteil am ökologischen Fussabdruck hat», sagt Jan Driessens, Präsident der Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen bei Swiss Golf. Die Umtec-Studie zeigt für die Schweizer Golfbranche – bzw. für die einer Ökobilanzanalyse unterzogenen Anlagen – verschiedenste Handlungsoptionen auf. So lässt sich die Ökobilanz sowohl durch Massnahmen zur Vergrösserung des Handabdrucks (=Umweltnutzen) sowie solche zur Verringerung des Fussabdrucks (=Umweltbelastung) verbessern.
Das Ziel «Driving for Net Zero» – also komplette Klimaneutralität (CO2-Neutralität) – könnte die Schweizer Golfbranche bereits heute erlangen. Dafür müssten CO2-Zertifikate gekauft werden. Die Kosten dafür würden (aktuell) mit 10 Franken pro Golferin und Golfer zu Buche schlagen. «Wir wollen aber nicht einfach im Ausland kompensieren, unser Ziel ist es, auf den Golfanlagen selbst nachhaltige Massnahmen umzusetzen», erklärt Driessens.

15. November 2021


GEO certified® = «Swisstainable Level III»

Swiss Golf ist Partner der Golf Environment Organization (GEO), was der gesamten Branche in der Schweiz viel Glaubwürdigkeit bezüglich Nachhaltigkeit verschafft. Schweiz Tourismus anerkennt GEO-zertifizierte Golfanlagen als «leading» in Sachen Nachhaltigkeit und verleiht das «Swisstainable»-Signet auf Level III.

Schweiz Tourismus lancierte zu Beginn der Sommersaison im Inland die «Swisstainable»-Kommunikationskampagne. «Swisstainable» ist der Titel der Nachhaltigkeits-Strategie von Schweiz Tourismus; entstanden ist er aus der Verschmelzung der beiden Begriffe «Swiss» (Schweiz) und «Sustainable» (Nachhaltigkeit). Im Rahmen des «Swisstainable»-Programms kennzeichnet Schweiz Tourismus nachhaltige Leistungserbringer mit einem Signet, das aber kein neues Nachhaltigkeits-Label im Sinne einer Zertifizierung darstellt. Für «Swisstainable» bewertet Schweiz Tourismus in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern sowie externen Experten bestehende Nachhaltigkeits-Labels und stuft diese in drei Levels – «comitted» (Level I), «engaged» (Level II) und «leading» (Level III) – ein.

GEO-zertifizierte Anlagen sind «leading» 
Anfang August durften wir an dieser Stelle eine Partnerschaft von Swiss Golf mit dem «Swisstainable»-Programm von Schweiz Tourismus vermelden. In einem ersten Schritt hatte die externe Expertengruppe das Label «GEO certified®» geprüft und Schweiz Tourismus eine Einstufung in Level II («engaged») empfohlen. Eine nochmalige Prüfung der Unterlagen – unter anderem der Nachhaltigkeits-Strategie von Swiss Golf («Golf Course 2030 Schweiz») und der von Umtec im Auftrag von Swiss Golf entwickelten Ökobilanzanalyse-Methode SEBI (Specific-Eco-Benefit-Indicator) – sowie der Tatsache, dass die Golf Environment Organization (GEO) internationale Anerkennung und Glaubwürdigkeit geniesst und GEO certified® als weltweit einziges Label im Sportbereich von der ISEAL Alliance anerkannt ist hat nun zu einer neuen Einstufung geführt. GEO-zertifizierte Golfanlagen werden nun in den höchsten Level III («leading») eingestuft.
«Bei dieser neuen Einschätzung haben die Experten unter anderem das Engagement von GEO-zertifizierten Golfanlagen in allen drei Bereichen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie, Gesellschaft – gewürdigt. Dass die Nachhaltigkeits-Strategie von Swiss Golf auf den 17 Nachhaltigkeitszielen der UNO, den 17 Sustainable Development Goals, basiert, hat ebenfalls Anerkennung gefunden», sagt Jan Driessens, Präsident der Swiss Golf-Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen. Er führt auf Seiten von Swiss Golf die Gespräche mit Schweiz Tourismus und sieht zahlreiche Gemeinsamkeiten in den Nachhaltigkeits-Strategien von Golfverband bzw. der Tourismusmarketing-Organisation.
GEO-zertifizierte Anlagen können das «Swisstainable»-Signet auf «Level III» bei Schweiz Tourismus beantragen und erhalten dies ohne weitere Auflagen; das gilt auch für ISO 14001-zertifizierte Anlagen. Golfanlagen, die beim GEO-Online-Programm OnCourse® registriert sind und auf eine GEO-Zertifzierung zusteuern, werden in «Swisstainable»-Level I («committed») gelistet.

27. September 2021
 


CO2-Bilanz um 70 Prozent verbessert

Biodiversität und CO2-Sequestrierung sorgen dafür, dass Golfanlagen zu den ökologisch nachhaltigsten Sportstätten überhaupt zählen. Mittels Ökobilanz-Analyse wird klar, dass Schweizer Golfanlagen ihren ökologischen Fussabdruck seit 1990 um 70 Prozent verringert haben.

Mit Beginn der Neunzigerjahre setzte in der Schweiz ein Golf-Boom ein: Von damals 35 ist die Zahl von Golfanlagen auf Schweizer Boden, auf 88 gestiegen, hat sich also mehr als verdoppelt. Verändert hat sich in diesen 31 Jahren aber nicht nur die Zahl der Anlagen und der Golfspielenden – 70'000 neue Golferinnen und Golfer wurden seit 1990 bei Swiss Golf registriert –, sondern auch der ökologische Fussabdruck des Golfsports. Dieser ist aber nicht etwa mitgewachsen, sondern massiv geschrumpft! Für die Branche als Ganzes gerechnet um 29 Prozent. Das ist deutlich mehr als die 25 Prozent, welche der Bund 1990 als Ziel für die Landwirtschaft formuliert hatte.

Im Fokus: UNO-Ziel #13
«Wir sind zwar noch deutlich von unserem Ziel entfernt, bis 2030 CO2-neutral zu sein», sagt Jan Driessens, Vorstandsmitglied von Swiss Golf, «aber umgerechnet auf eine einzelne Golfanlage haben wir die CO2-Bilanz um 70 Prozent verbessern können. Pro einzelnem Golfer sind es gar 86 Prozent.» Das freut den Präsidenten der Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen auch deshalb, weil der Golfsport damit einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Umsetzung der 17 UNO-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDG) leistet. Ziel #13 beinhaltet Massnahmen zum Klimaschutz, die der Golfsport nachweislich erbringt, dies sowohl in Form einer Verkleinerung des ökologischen Fussabdrucks (negative Umweltwirkung) wie auch mittels Vergrösserung des ökologischen Handabdrucks (Umweltnutzen).

Hitliste der ökoeffizientesten Massnahmen
Von nichts kommt nichts – das gilt auch für die Erfolge, die der Golfsport im Bereich der CO2-Bilanz bislang erzielen konnte. Das war und ist nur mit gezielten Massnahmen zu erreichen. Wie ökoeffizient eine Massnahme ist – oder anders gesagt, wie gross der Umweltnutzen pro investiertem Franken ist –, hat Thomas Pohl von der Umtec Technologie AG (UTech AG) im Auftrag von Swiss Golf errechnet. Im Rahmen der Ökobilanz-Analyse SEBI (Specific-Eco-Benefit-Indicator) untersuchte er unter anderem die Ökoeffizienz einzelner Umweltmassnahmen auf Golfanlagen und erstellte eine kleine «Hitliste», welche GEO-zertifizierten Anlagen in der Schweiz im Rahmen des Benchmarkings zugänglich sein wird. Einen kleinen Einblick gewährte Pohl aber bereits beim 9. Swiss Green Economy Symposium (SGES) Anfang September in Winterthur, wo er die ökoeffizientesten Massnahmen in den Bereichen Landnutzung & Biodiversität (SDG #15) und Wasser (SDG #14) präsentierte. «Wenn Waschplätze auf Golfanlagen so umgerüstet werden, dass Öl, Pflanzenschutzmittel, Düngemittel und dergleichen aufgefangen werden, lassen sich mit jedem investierten Franken 12'020 Umweltbelastungspunkte vermeiden», erklärt Pohl die ökoeffizienteste Massnahme in diesem Bereich. Ebenfalls gut investiert sei das Geld bei der Vernetzung der ökologischen Zonen auf einem Golfplatz – das bringt immerhin 7190 vermiedene Umweltbelastungspunkte pro eingesetztem Franken. Die «Toleranzschwelle», ab der eine Umweltmassnahme auch ökonomisch zu empfehlen ist, liegt bei 2500 vermiedenen Umweltbelastungspunkten (vUBP) pro investiertem Franken.

13. September 2021


GEO-zertifizierte Anlagen sind «Swisstainable»

Swiss Golf geht im Bereich der Nachhaltigkeit eine Partnerschaft mit Schweiz Tourismus ein und freut sich, dass GEO-zertifizierte Golfanlagen neu auch das «Swisstainable»-Signet führen dürfen. Sie werden von Schweiz Tourismus in Level II («engaged») eingestuft.

Seit Kurzem setzt Schweiz Tourismus in der Kommunikation verstärkt auf Themen der Nachhaltigkeit. Dies unter dem Stichwort «Swisstainable» – so lautet auch der Titel der touristischen Nachhaltigkeits-Strategie. Entstanden ist dieser aus der Verschmelzung der beiden Begriffe «Swiss» (Schweiz) und «Sustainable» (Nachhaltigkeit). Im Rahmen des «Swisstainable»-Programms kennzeichnet Schweiz Tourismus nachhaltige Leistungserbringer mit einem Signet, das aber bewusst kein neues Nachhaltigkeits-Label im Sinne einer Zertifizierung darstellt. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern sowie externen Experten bewertet Schweiz Tourismus vielmehr bestehende Nachhaltigkeits-Labels und stuft diese fürs eigene «Swisstainable»-Programm in drei Levels – «committed» (Level I), «engaged» (Level II) und «leading» (Level III) – ein. (Siehe auch Swiss Golf Magazin 2-2021)

GEO-zertifizierte Anlagen sind «engaged» 
Zwischen Swiss Golf und Schweiz Tourismus laufen seit einigen Monaten intensive Gespräche, die nun in einer Kooperation münden: Swiss Golf wird Partner von «Swisstainable»! Dies auch vor dem Hintergrund, dass Swiss Golf bereits seit zwei Jahren eine Partnerschaft mit der Golf Environment Organization (GEO) unterhält; letztere geniesst internationale Anerkennung und Glaubwürdigkeit, wenn es um Nachhaltigkeit im Golfsport geht. «GEO certified® ist das weltweit einzige Label im Sportbereich, das von der ISEAL Alliance anerkannt ist», erklärt Jan Driessens, Präsident der Swiss Golf-Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen.
Die externe Expertengruppe hat das Label «GEO certified®» geprüft und Schweiz Tourismus eine Einstufung in Level II («engaged») empfohlen. Ebenfalls in diesen Level II werden Golfanlagen (bzw. generell alle Betriebe) mit einer ISO-14001-Zertifizierung gereiht. «Das bedeutet, dass die 13 GEO-zertifizierten sowie die drei ISO-14001-zertifizierten Golfanlagen in diese ‚Swisstainable‘-Stufe II gelangen und das Signet führen dürfen. Voraussetzung ist, dass sie bei Schweiz Tourismus ein entsprechendes Commitment und einen Massnahmenplan einreichen sowie einen ‚Swisstainable‘-Selfcheck durchführen», erklärt Driessens, der auf Seiten Swiss Golf die Gespräche mit Schweiz Tourismus führt.
Golfanlagen, die sich beim GEO-Online-Tool OnCourse® angemeldet haben und damit auf dem Weg zur GEO-Zertifizierung sind, können bei Schweiz Tourismus nach Einreichung von Commitment und Massnahmenplan sowie «Swisstainable»-Selfcheck, eine Einstufung auf Level I («committed») erlangen. Aktuell steht dieser Schritt 35 Golfanlagen offen.

9. August 2021


Der Golfplatz als CO2-Speicher

Die Abscheidung und Speicherung von CO2 (Sequestrierung) ist der Schlüssel zur Eindämmung des Klimawandels. Die richtigen Grassorten und hohe Roughs spielen dabei eine grosse Rolle. Sie sind ein wichtiger «Entlastungsfaktor» in Ökobilanzen von Golfanlagen.

Der Ausstoss von Treibhausgasen, einschliesslich Kohlenstoffdioxid (CO2), steht in direktem Zusammenhang mit steigenden Temperaturen und Meeresspiegeln, sinkender Luftqualität und instabilem, extremem Wetter. Erkenntnisse, die auch im Strategieplan «Golf Course 2030 Switzerland» festgehalten sind – unter anderem in Form dreier Zukunftsszenarien für Golfanlagen in einer Schweiz mit veränderten Rahmenbedingungen. Mit der Entwicklung der ersten gesamtheitlichen Ökobilanz-Methode im Golfsport, dem SEBI (Specific-Eco-Benefit-Indicator), hat Swiss Golf ein Instrument an der Hand, um sowohl den ökologischen Footprint (Umweltschaden) wie auch den ökologischen Handprint (Umweltnutzen) einer Golfanlage zu erfassen und diese einander gegenüber zu stellen. Einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag zum ökologischen Handabdruck einer Golfanlage leisten Rasengräser. Genauso wie Bäume und Sträucher nimmt auch das Gras CO2 aus der Umwelt auf und speichern dieses, was die Ökobilanz einer Golfanlage entlastet.

Photosynthese und passende Grassorten
Die Aufnahme und Speicherung von CO2 durch Pflanzen wird Sequestrierung oder Sequestration genannt. Sie erfolgt mittels Photosynthese. Bäume, Sträucher und Gräser (Pflanzen auf Chlorophyllbasis) beispielsweise absorbieren mit Hilfe von Sonnenlicht das in der Atmosphäre vorhandene Kohlendioxid und wandeln es in Kohlenhydrate und einfachen Zucker um. Diese fördern das Pflanzenwachstum. Das CO2 spaltet sich in Sauerstoff, der in die Umwelt abgegeben wird, und in Kohlenstoff, welcher im Boden bzw. in den Wurzeln gebunden und gespeichert wird.
Wieviel CO2 von einer Pflanze sequestrieren kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Hektar natürliches, offenes Grasland kann bis zu 2,5 Tonnen CO2 pro Jahr binden. Deshalb sind hohe Roughs eine wertvolle Ressource zur CO2-Sequestrierung. Intensiv bewirtschaftete Rasenflächen wie Grüns, Abschläge, Fairways und gemähte Roughs verbrauchen bei der Pflege zwar Energie – und geben beim Grasschnitt einen Teil des CO2 wieder frei –, sie weisen aber pro Quadratmeter eine höhere Pflanzenpopulation als natürliches Grünland auf. Dadurch binden sie relativ mehr CO2. Ausschlaggebend ist, die zum Boden und Klima passende Rasengrasarten und -sorten zu säen. 
Eine Studie der französischen Zucht- und Forschungsstation Top Green fand signifikante Unterschiede zwischen Grasarten und ihrer Fähigkeit, Kohlenstoff in den Blättern, Wurzeln und im Bodenprofil zu speichern und zu binden, wenn sie unter denselben Umweltbedingungen wachsen. In der Studie wurden nicht nur Grasarten, sondern auch unterschiedliche Sorten innerhalb einer Art untersucht. Die Industrie reagierte auf diese Forschungsergebnisse unter anderem mit der Entwicklung und Grassamenmischungen, die eine höhere CO2-Sequestrierung ermöglichen und gleichzeitig die von Golfrasengräsern erwarteten Eigenschaften mitbringen.

Sogar CO2-Senker?
Basierend auf den jüngsten Erkenntnissen der Forschung steht nun auch die Hypothese im Raum, dass häufiges Mähen mit Robotern die CO2-Bindung beschleunigt oder zumindest eine gleichmässigere Sequestrierung bei geringerer Düngemittelanwendung erzielt. Daraus folgt: Gut gelegene, sorgfältig geplante und ebenso gebaute Golfanlagen haben durchaus eine Chance, Netto-CO2-Senker zu werden. Ob diese Hypothese stimmt, wird derzeit mittels einer dreijährigen Studie auf Island erforscht. Initiiert und durchgeführt wird diese Studie mit dem Namen «Carbon Par» von der Scandinavian Turfgrass and Environment Research Foundation (STERF). 
STERF wurde 2006 von den Golfverbänden Schwedens, Dänemarks, Norwegens, Finnlands und Islands sowie der Nordic Greenkeepers Association gegründet; die unabhängige Stiftung unterstützt Forschung und Entwicklung, die dem Golf- und Rasengrassektor zu Gute kommen.

10. Mai 2021


Europa will Swiss Golf Ökobilanzmodell

Die von Swiss Golf in Zusammenarbeit mit Umtec entwickelte Ökobilanz-Methode sorgt international für Aufsehen. Um dieses weltweit erste umfassende Ökobilanzmodell für den Golfsport auch im Ausland anwenden zu können, sind zahlreiche Adaptionen notwendig. An Interesse mangelt es nicht, wie ein R&A-Videomeeting zeigt.

Wenn es um das Thema Golf & Nachhaltigkeit geht, blickt mittlerweile ganz Europa anerkennend auf die Schweiz. Für die Ende 2020 fertiggestellte und bei der R&A eingereichte Nachhaltigkeitsstrategie mit dem Titel «Golf Course 2030 Switzerland» ernteten die Schweizer viel Lob. Anfang März wurden Swiss Golf und der Niederländische Golfverband in einem der regelmässigen Webinare der R&A, an denen Vertreter der in der EGA (European Golf Association) zusammengeschlossenen nationalen Verbände teilnehmen, explizit als Vorreiter in vielen Bereichen der Nachhaltigkeit bezeichnet.

Europa hört auf die Schweiz
Beim jüngsten R&A-Webinar vom 15. April gehörte die Bühne den Schweizern. Jan Driessens, Präsident der Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen, stellte das von Swiss Golf gemeinsam mit der auf Umweltberatung spezialisierten Umtec Technologie AG entwickelte Ökobilanz-Modell für den Golfsport vor. «Die Rückmeldungen aus den Reihen der europäischen Golfverbände, welche am Golf-Course-2030-Programm der R&A teilnehmen – sie repräsentieren 92 Prozent der Golfanlagen in Europa – waren überwiegend positiv», erklärt Driessens wenige Tage später. «Ich habe von zahlreichen Verbänden E-Mails mit Anfragen betreffend Anwendung unseres Ökobilanz-Modells erhalten.» Bereits während des Webinars sei ein deutliches Interesse der europäischen Verbände am Schweizer Modell des Specific-Eco-Benefit-Indicator (SEBI) erkennbar gewesen. Anders als die bisher international angewandten Ökobilanz-Modelle berücksichtigt die SEBI-Methode auch die für den Handprint (ökologischen Nutzen) einer Golfanlage wichtigen Faktoren «Biodiversität» und «Lärm». Der Einbezug sämtlicher umweltrelevanter Faktoren in die Bewertung macht die SEBI-Methode besonders wertvoll. «Gut 90 Prozent der in die Studie einfliessenden Daten sind wissenschaftlich hinterlegt, die restlichen Zahlen werden mit bewährten Prozessen generiert», erklärt Driessens.
«Golfclubs und Verbände in anderen Ländern können das SEBI-Modell allerdings nicht ohne weiteres 1:1 übernehmen, da unser Modell auf die Schweizer Gesetzgebung abgestimmt ist. Will man das Modell im Ausland nutzen, sind in diesem Punkt länderspezifische Anpassungen notwendig.» Eine zusätzliche Herausforderung stelle die vom Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) geschaffene «Währung» der Umweltbelastungspunkte (UBP) dar. «Anders als die international gängigen ILCD-Punkte, die mehrheitlich nur klimarelevante Daten erfassen, ermöglichen die UBPs den Einbezug sämtlicher umweltrelevanter Daten», erklärt Driessens den grossen Vorteil der Schweizer Besonderheit. Derzeit arbeitet die Golf Environment Organization (GEO) Foundation an einer GAP-Analyse, um die Unterschiede der GEO-eigenen Klimabilanz-Methode (GEO climate) und der SEBI-Methode aufzuzeigen. Beide Methoden nutzen als Basis das Online-Tool OnCourse® bzw. die von den Clubs damit gesammelten Daten. «Eine international gängige und akkreditierte Methode, nicht nur die klima- sondern alle umweltrelevanten Daten in eine Ökobilanz einfliessen zu lassen, ist der Wunsch aller; der Weg dorthin ist aber noch lang», sagt Driessens.

26. April 2021


Sicherer und nachhaltiger Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus

Elektromobilität ist auf dem Vormarsch – auch auf dem Golfplatz und dort in unterschiedlichsten Formen. Damit verbunden sind Fragen der Sicherheit ebenso wie zwingend einzuhaltende gesetzliche Vorschriften. Swiss Golf bietet seinen Mitgliedern am Saisonbeginn einen «Erinnerungs-Service» zum fachgerechten Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus, wie sie beispielsweise in Elektro-Trolleys zu finden sind.

Der wachsende Anteil an Elektroautos hat Lithium-Ionen-Akkus in den Fokus gerückt. Sie sind zu einem heiss diskutierten Thema geworden – Reichweite, Ladedauer, Gewicht und seltener auch die spätere Entsorgung sorgen für Gesprächsstoff. Was den meisten Golferinnen und Golfern weniger bewusst ist: Sie verwenden solche Lithium-Ionen-Akkus bereits seit Jahren als Stromspeicher für Elektro-Trolleys. «In der Schweiz nutzt rund die Hälfte aller Golferinnen und Golfer einen Elektro-Trolley», weiss Mathias Reutercrona von der Golf Expert Group. Er kennt auch die Herausforderungen, welche mit der Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus verbunden sind.

Einfach und sicher zum Recycling
Das gilt auch für Jan Driessens, Präsident der Swiss-Golf-Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen. Er weist im Zusammenhang mit Lithium-Ionen-Batterien zudem auf rechtliche Fragen hin: «In der Schweiz kennt man die Extended Producer Responsability, kurz EPR. Gemäss dieser EPR sind Hersteller und Verkäufer von Lithium-Ionen-Batterien auch für deren Entsorgung verantwortlich.» Konkret bedeutet das: Wer ein Gerät mit Lithium-Ionen-Batterie/Akku verkauft, muss die fachgerechte Entsorgung von Akku/Batterie bzw. die Zuführung zum Recycling am Ende des Lebenszyklus‘ garantieren. Die Verkaufsstellen sind verpflichtet ausgediente Akkus/Batterien zurücknehmen und diese entsprechend der gesetzlichen Vorschriften zu entsorgen. Die richtige Lagerung und der korrekte Transport der «verbrauchten» Akkus/Batterien ist dabei zentral, denn der Schweizer Gesetzgeber klassifiziert Lithium-Ionen-Akkus als «Gefahrengut» – dies muss beim Transport berücksichtigt und auf der Verpackung vermerkt werden.
«Grundsätzlich ist die korrekte Entsorgung nicht schwierig, da staatlich geregelt», sagt Driessens. «Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat die Firma INOBAT Batterierecycling Schweiz mit der Organisation des Batterie-Recyclings beauftragt.» Auf der INOBAT-Website (www.inobat.ch) findet man Tipps zum sicheren Umgang mit sowie zur Entsorgung von Lithium-Ionen-Akkus. INOBAT stellt den Verkaufsstellen zudem Stahlfässer (pfandpflichtig) für die sichere Lagerung ausgedienter Lithium-Ionen-Akkus/Batterien zur Verfügung und organisiert den Transport zur Firma BATREC Industrie AG in Wimmis (www.batrec.ch), welche die Akkus und Batterien fach- und umweltgerecht entsorgt bzw. das wiederverwendbare Material dem Recycling zuführt. «Mit dieser Regelung können die Wertstoffe in der Kreislaufwirtschaft gehalten werden, was im Sinne der Partnerschaft von Swiss Golf und Swiss Recycling ist», freut sich Driessens. Die Entsorgung der Akkus/Batterien ist für die Verkaufsstellen kostenfrei; finanziert wird dieser Prozess durch die im Rahmen der EPR erhobenen vorgezogenen Recyclinggebühr (1,60 Franken pro Kilogramm Akku).

10 Pflegetipps für Elektro-Trolley-Batterien
Nicht nur die Verkäufer, sondern alle Golfspielenden, die sich einen Elektro-Trolley anschaffen, sollten im Umgang mit der Lithium-Ionen-Batterie einige Punkte beherzigen. Wer die Batterie bzw. den Akku seines E-Trolley richtig pflegt, wird nämlich länger Freude an seinem Gerät zu haben. Wir haben die zehn wichtigsten Tipps im Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus für Sie zusammengestellt:
• Nach Gebrauch sofort laden, um eine Verringerung der Ladekapazität zu vermeiden. Wichtig: Zuerst den Akku ans Ladegerät, dann das Ladegerät ans Stromnetz anschliessen.
• Überladen vermeiden – nehmen Sie die Batterie vom Netz, wenn diese vollständig geladen ist.
• Wenn Sie länger nicht spielen, lagern Sie die Batterie bei halben Ladezustand (= Ruhezustand).
• Benutzen Sie für den Ladevorgang nur hochwertiges, CE-konformes Original-Zubehör.
• Optimale Lade- und Lagerkonditionen sehen wie folgt aus: trocken, 10 bis 30 Grad Celsius, kein Teppichboden. Wenn Sie den Akku im Caddyschrank laden, überfüllen Sie diesen nicht mit Jacken, Handtüchern etc. – es droht die Gefahr eines Hitzestaus.
• Sollte Ihr Akku Probleme machen, lassen Sie ihn von einem Fachmann reparieren.
• Nicht fallen lassen – beim Aufprall können Zellen beschädigt werden. Verminderte Ladekapazität oder gar ein spontanes Feuer könnten die Folge sein.
• Prüfen Sie Ihren Akku regelmässig auf sichtbare Beschädigungen; wenn Sie welche entdecken, laden Sie den Akku nicht, sondern bringen ihn ins Fachgeschäft.
• Erst die Batterie ausstecken, dann den Trolley zusammenfalten.
• Benutzen Sie ein feuchtes Tuch, um den Akku von Verschmutzungen zu befreien.

12. April 2021


Ökobilanz hat Hand und Fuss

Unser Handeln zeitigt messbare Folgen für die Umwelt. Der ökologische Handabdruck bildet den Umweltnutzen, der ökologische Fussabdruck den Umweltschaden ab – in Relation gestellt ergibt das eine Ökobilanz. Die des Schweizer Golfsports wird erstellt.

Swiss Golf macht die Umweltwirkung von Golfanlagen messbar und damit auch transparent. Dafür gibt der Verband die Entwicklung eines Ökobilanz-Models in Auftrag und lässt für zwei GEO-zertifizierte Mitglieder Ökobilanzen erstellen sowie Effizienz und Effektivität einzelner Umweltmassnahmen errechnen. Wie das genau funktioniert, lässt sich in der aktuellen Ausgabe 5-2020 des «Swiss Golf Magazin» nachlesen. Was jede Golferin und jeder Golfer unabhängig von der Ökobilanz seines Golfclubs beziehungsweise der Schweizer Golfbranche kennen sollte, sind die beiden Begriffe «ökologischer Fussabdruck» und «ökologischer Handabdruck». (Leider ist in der deutschsprachigen Ausgabe des Magazins die Erklärung des ökologischen Handabdrucks verloren gegangen. Wir holen das untenstehend nach.)
Stellt man den ökologischen Handabdruck und den ökologischen Fussabdruck in Relation, erhält man eine Umweltbilanz, auch Ökobilanz genannt. Anders als die Klimabilanz, die lediglich die CO2-Werte berücksichtig, fliessen bei der Ökobilanz sämtliche Umweltaspekte in die Berechnung mit ein. Wie jede Bilanz sollte auch jene die Umweltnutzen und Umweltschaden einander gegenüberstellt, zumindest ausgeglichen sein. «Das Ziel von Swiss Golf ist es, den Golfsport in der Schweiz bis 2035 umweltneutral zu gestalten, längerfristig soll unsere Branche mehr Umweltnutzen erzeugen als Umweltschäden verursachen», erklärt Jan Driessens, Leiter der Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen bei Swiss Golf. Was ihm an der Einführung einer Ökobilanz besonders gefällt, ist die Transparenz, die sie schafft: «Positive und negative Auswirkungen sind nachvollziehbar er- und verrechenbar, zudem können gezielt Massnahmen ergriffen werden, um die Bilanz zu verbessern.» 

Der Unterschied zwischen Fuss- und Handabdruck
Wenn es darum geht, die Nachhaltigkeit des eigenen Lebensstils respektive des Umgangs mit Ressourcen zu messen, werden meist der ökologische Fuss- und Handabdruck errechnet. Zwei Messgrössen, die in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen werden. Während die beiden Kennzahlen relativ kompliziert errechnet werden müssen, ist die Unterscheidung einfach:

Ökologischer Fussabdruck – Unter dem englischen Begriff «Footprint» werden sämtliche negativen Umweltauswirkungen zusammengefasst, die eine Handlung bzw. das Verhalten einer Person oder Unternehmung erzeugt. Der «Fussabdruck» einer Golfanlage ist geprägt vom hohen Land- und Wasserverbrauch, vom Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Düngern sowie dem Ressourcenverbrauch beim Bau der Anlage. Im täglichen Betrieb fällt zudem die private Mobilität (sprich die Anfahrt zum Platz) der Golferinnen und Golfer ins Gewicht.
Wer seinen ganz persönlichen ökologischen Fussabdruck errechnen möchte, kann dies beispielsweise direkt hier tun.
www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben/footprintrechner 

Ökologischer Handabdruck – Noch weniger bekannt ist der «Handprint», welcher den Umweltnutzen erfasst. Golfanlagen sammeln Pluspunkte durch die hohe Biodiversität auf ihrem Gelände; naturbelassene Flächen und Biotope bieten bedrohten Tier- und Pflanzenarten eine neue Heimat. Durch die Vermeidung von lärmintensiven Tätigkeiten schaffen Golfanlagen in zersiedelten Gebieten einen ökologischen Mehrwert. Die Separatsammlung von Abfällen und deren Recycling, lokale und regionale Lebensmittel sowie nachhaltige Energiekonzepte (z.B. Minergie-Standard, Photovoltaikanlagen) vergrössern den Handabdruck ebenfalls. Eine autarke Wasserversorgung oder moderne Sprinkleranlagen und geeignete Grassorten reduzieren den Grundwasserverbrauch.
Einen Online-Rechner für den persönlichen ökologischen Handabdruck gibt es leider (noch) nicht.

12. Oktober 2020


ETH-Studenten pflanzen im Engadin Golf Samedan Bäume

Den Wasserverbrauch zu reduzieren ist ein Kernziel der Nachhaltigkeitsstrategie von Swiss Golf. Für den Engadin Golf erarbeiten sechs ETH-Studierende ein Projekt, um mit Hilfe von gut platzierten Baumgruppen den Wasserverbrauch langfristig zu senken.

An der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich hat man ein waches Auge auf den Golfsport. Sechs Teilnehmer des Studiengangs «Umweltproblemlösen» haben sich im Frühlingssemester 2020 vertieft mit dem Thema Nachhaltigkeit im Golfsport auseinandergesetzt. Oliver Abo el Fateh, Zora Doppmann, Leonie Joray, Paula Rouiller, Marine Riesterer und Bianca Stocker haben sich zu einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen und zwei Massnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit im Golfsport erarbeitet. Einerseits wollen die sechs Studierenden die Öffentlichkeit mittels eines Zeitungsartikels darüber aufklären, dass Golf in der Schweiz sehr viel umweltfreundlicher und nachhaltiger ausgestaltet ist, als beispielsweise die Fernsehbilder vom US Masters in Augusta vermuten lassen. Andererseits hat die Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Engadin Golf Samedan ein Projekt lanciert, das erst in zwei bis drei Jahrzehnten richtig Früchte tragen wird, dann aber zur Verringerung des Wasserverbrauchs auf dem ältesten 18-Loch-Platz der Schweiz beitragen soll. 

Sechs Nadelbäume richtig platziert
Die klimatischen Bedingungen im Engadin stellen die Greenkeeper des auf knapp 1800 Meter über Meer gelegenen Golfplatz‘ von Samedan vor besondere Herausforderungen. Zwar wird das Gras im Hochsommer nicht ganz so tief geschnitten, dennoch ist an exponierten Stellen oftmals eine zusätzliche Bewässerung notwendig. In Kooperation mit Headgreenkeeper Alfi Stoisser haben die sechs Studierenden ein Projekt erarbeitet, um den Wasserverbrauch auf natürliche Weise zu reduzieren. Neu zu pflanzende, geschickt platzierte Bauminseln sollen durch Schattenwurf die Austrocknung des Bodens an besonders beanspruchten Stellen verhindern.
Den richtigen Standort hat die Arbeitsgruppe bereits gefunden: links neben den Herrenabschlägen von Spielbahn 7, dem einzigen Par 3 auf den Front Nine. In die Berechnung des richtigen Standorts eingeflossen sind Sonnenstand, Einfallwinkel und Sonnenscheindauer. Im Abstand von jeweils zweieinhalb Metern sollen zwei «Föhren-Inseln» mit je drei Bäumen gepflanzt werden. Sobald die Nadelbäume eine Höhe von 11,5 Metern erreicht haben, werden sie im Hochsommer in der zweiten Nachmittagshälfte Schatten auf die Tee-Boxen werfen, dadurch für Abkühlung sorgen und die Austrocknung des Bodens verringern. Dies wird aber vermutlich erst in 30 Jahren der Fall sein.
Die komplizierten Standortberechnungen sind abgeschlossen, der richtige Platz für die neu zu pflanzenden Föhren ist auf dem gefunden, die Studiengruppe kennt ihn bislang aber nur auf dem Papier. Die Studierenden haben sich im Sommer bereits mit Jan Driessens, Präsident der Swiss-Golf-Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen, getroffen und ihm das Projekt vorgestellt. Als nächster Schritt ist ein Augenschein vor Ort geplant, den die Studierenden noch diesen Herbst vornehmen wollen. Die Pflanzung der Bäume soll Frühling 2021 erfolgen.

14. September 2020


Handprint in Zertifizierung einbinden

Die GEO Foundation erweitert ihr Zertifizierungsprogramm um den «Handprint» und macht damit die Nachhaltigkeit einer Golfanlage in ihrer Gesamtheit messbar. Ein neuer Service für die Mitglieder von Swiss Golf.

Die Golf Environment Organization (GEO) Foundation will die Nachhaltigkeitszertifizierung im Golf auf eine neue Stufe heben. Neben dem dem «Footprint», welcher die negativen Auswirkungen einer Aktivität misst bzw. sichtbar macht, soll künftig auch der «Handprint» (positive Auswirkungen) in die Beurteilung miteinfliessen. Dafür entwickelt GEO ein entsprechendes Modul. Erstmals zum Einsatz gelangen soll dieses in der Schweiz, eingefügt in das Online-Tool OnCourse Switzerland. GEO und Swiss Golf haben dieses Programm 2019 gemeinsam entwickelt und an die Schweizer Gesetzgebung angepasst. Es steht in deutscher und französischer Sprache zur Verfügung und kann exklusiv von Mitgliedern des Verbands Swiss Golf genutzt werden.

Jan Driessens, Präsident der Swiss-Golf-Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen, freut sich, dass GEO bei der Integration des «Handprints» in die GEO-Zertifizierung mit der Schweiz zusammenarbeiten will. «Golfanlagen haben viele positive Auswirkungen auf die Umwelt. Swiss Golf wird im Rahmen eines Pilotprojekts entsprechende Daten erfassen und so den Nutzen von Golfanlagen für Natur, Gesellschaft und Wirtschaft aufzeigen», sagt Driessens. Erste Resultate seien nicht vor 2021 zu erwarten.

Womit sich der «Handprint» einer Golfanlage vergrössern und damit verbessern lässt, ist bekannt. Driessens nennt spontan folgende Beispiele: «Mit dem Einsatz der für Klima und Boden bestgeeigneten Grassorte lässt sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden um mehr als 50 Prozent reduzieren. Auch in der Raumplanung spielen Golfanlagen eine wichtige Rolle; sie sind die ‚grüne Lunge’ der Zivilisation, in welcher sich Flora und Fauna ungestört entwickeln können.»

8. Juni 2020


Nachhaltigkeit ist messbar

Das Online-Tool von GEO (Golf Environment Organization) macht Nachhaltigkeit im Golf messbar. GEO ermöglicht ein internationales Benchmarking in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft. Schweizer Golfanlagen zeigen sich in allen drei Bereichen innovativ. 

Nachhaltigkeit im Golfsport basiert auf drei Pfeilern: Biodiversität (Ökologie), Ressourcen (Ökonomie), Gesellschaft. Diese drei Bereiche greifen beim Betrieb einer Golfanlage ineinander. Nachhaltiges Wirtschaften fördert die Biodiversität auf dem Golfgelände, reduziert den Ressourcenverbrauch, schafft langfristig qualitativ hochwertige Arbeitsplätze und fördert die Gesundheit der Golfspielenden. Die Golf Environment Organization (GEO) hat mit On Course® ein Online-Tool geschaffen, mit welchem sich die Nachhaltigkeit einer Golfanlage messen und innerhalb der Branche weltweit vergleichen lässt.

Der 2018 GEO-zertifizierte Golf Club de Lausanne stellte im Rahmen des Nachhaltigkeitswettbewerbs von Swiss Golf in Crans zwei Projekte aus dem Bereich Biodiversität (Ökologie) vor, die vom Publikum als vorbildlich bewertet worden sind. Mit einem semi-permanenten, Teich will der GC de Lausanne in einer Blumenwiese einen Lebensraum für Grasfrösche, gemeine Kröten und Bergmolche schaffen. Dieser Teich soll mit Regen- und Quellwasser gespiesen und von den Amphibien als Laichplatz genutzt werden. Das zweite Projekt ist bereits realisiert: Aus einer seit gut 20 Jahren bestehenden Wasserstelle wurde mittels Anhebung des Ablaufrohrs ein kleines Biotop mit Teich. Wenige Tage nach Abschluss der Arbeiten wurde das Biotop bereits von einem Entenpaar bevölkert. Ebenfalls grossen Anklang beim Publikum fand das Projekt «Vive les Pommes» des Golf de Lavaux: Beim Golfplatzbau vor 20 Jahren waren Apfelbäume historischer Sorten gepflanzt worden. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Bauern, den Grundbesitzern und den lokalen Behörden kann der Golf de Lavaux damit den Fortbestand dieser traditionellen Apfelsorten sichern. Weitere sollen folgen. Aktuell werden vom Verein «Rétro pomme» in einer Baumschule zehn Sorten angepflanzt. Sie sollen später auf dem Golfplatz in Puidoux jene Bäume ersetzen, die 2018 der Trockenheit zum Opfer gefallen sind.

Nachhaltigkeit am Golfplatz bedeutet auch den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, sprich ökonomische Einsparungen zu machen. Das Siegerprojekt in Crans 2019 stammte aus diesem Bereich: Der Golf Club de Vuissens ist bei der Bewässerung komplett autonom. In drei Speicherbecken bei Loch 14 werden bis zu 21'000 m3 Wasser aus Niederschlägen und landwirtschaftlichen Abflüssen gesammelt. Dies ist mehr, als der 54 Hektaren grosse Golfplatz benötigt. In Vuissens versprühen die Sprinkler pro Jahr durchschnittlich etwa 13'000 m3 Wasser – und dies nur auf Grüns und Vorgrüns (1,5 Hektare) sowie auf die Abschläge (1 Hektare).

Das Publikum zeichnete in Crans aber auch ein gesellschaftlich nachhaltiges Projekt aus und würdigte damit den Gesundheitsaspekt des Golfsports. Der Golf Sempach offeriert Schulklassen der Zentralschweiz zwei Golflektionen auf der Anlage in Hildisrieden. In Zusammenarbeit mit regionalen Finanzinstituten wird zudem Familien ein kostenloses Golferlebnis auf der Anlage ermöglicht. Unentgeltliche Schnupperkurse erlauben es schliesslich jedermann den Golfsport kennenzulernen und sich so ein Leben lang fit und gesund zu halten.

Wie nachhaltig die eigenen Projekte sind, wie sie im brancheninternen Vergleich bewertet werden, das erfährt der GEO-zertifizierte GC de Lausanne über das Online-Tool On Course Switzerland®.

24. Februar 2020

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